Konstruktives Klima (Teil 4)
Ihr habt erwähnt, dass es bereits erste Gespräche zwischen euch und dem Rektorat gab. Wie habt ihr denn das Gesprächsklima empfunden?Susana Elizalde: Nach meinem persönlichen Eindruck: Ziemlich locker. Mein Bild ist vielleicht anders, aber ich finde das ziemlich beeindruckend, dass sich die deutschen Studenten oder die Leute, die deutsche Studierende vertreten, sich mit dem Rektor in einen Raum setzen und über die Probleme sprechen können. Was dann gemacht wird oder was der Rektor entscheidet ist noch einmal was anderes. Aber ich finde das sehr produktiv, dass man sich wenigsten hinsetzen und die Sachen besprechen kann.
Das gibt es in Spanien nicht?Susana Elizalde (lacht): Nö, das gibts nicht Den meisten Einfluss, den da die Studierenden haben sind zwanzig Prozent der Stimmen bei der Wahl des Rektors.
Und du Janosch, wie empfindest du das Klima?Janosch Strateman: Ich persönlich empfand das Klima in der letzten Zeit als fair, sie geben sich schon Mühe uns ernst zu nehmen und unseren Ansichten Beachtung zu schenken. Bei den konkreten Umsetzungen muss man dann sehen, was sie im Endeffekt daraus machen. Wir haben zum Beispiel in dem Gespräch heute Probleme angesprochen, sie haben sich das notiert und jetzt müssen wir abwarten, ob sie das auch umsetzen. In der letzten Zeit war es aber auch so, dass das Rektorat bei bestimmten Themengebieten leicht ausgegliedert wurde und es haben sich die Leute zusammengefunden, die sich mit bestimmten Themen am besten auskennen, und versucht Lösungen zu erarbeiten. Letztlich ist es aber schon so, dass wir auf einer anderen Position stehen als das Rektorat, wie der Umgang mit Studierenden aussieht.
Könnte das Klima in der Universität jetzt unter der Studiengebührendebatte leiden? Es gibt ja immerhin einen klaren Beschluss des Senats, dass die Gebühren zum jetzigen nicht eingeführt werden sollen, weil es auch kein Stipendiensystem gibt.Janosch Stratemann: Da muss man ein bisschen schauen. Prinzipiell ist die Bereitschaft des Rektorats da, erst mal mit uns zusammenzuarbeiten und das Problem gemeinsam anzugehen. Das Rektorat sagt aber, wenn das Ganze sozial abgefedert ist, kein Problem. Unserer Meinung nach kann man die Gebühren aber nicht sozial abfedern, Studiengebühren sind in jedem Fall unsozial. Man wird sehen müssen, was der Senat letztlich entscheidet, wie das umgesetzt wird. Ich glaube aber, dass die Diskussion das Verhältnis des AStA zum Rektorat nicht maßgeblich beeinflussen wird, weil man da schon versucht konstruktiv zusammenzuarbeiten und zu sehen, wie macht man das für die Uni am besten. Unsere Position ist da aber sehr klar, wir versuchen das Rektorat da weiter in unsere Richtung zu bringen.