Webwecker Bielefeld: astaneu01

Konstruktives Klima (05.10.2005)





Janosch Stratemann und Susana Elizalde bilden die neue Doppelspitze des AStA



Mitte August wählte das Studierendenparlament, kurz Stupa, der Universität nach schwierigen Koalitionsverhandlungen einen neuen Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA), der das Tagesgeschäft der Verfassten Studierendenschaft regelt. Die quotierte Doppelspitze des 32. AStA bilden die 24-jährige Germanistikstudentin Susana Elizalde und der 22-jähige Student der Politikwissenschaften Janosch Stratemann. Der neue AStA-Vorsitzende gehört der grünen hochschulgruppe*offene liste an, die Spanierin ist eine von fünf unabhängigen Mitgliedern des AStA. Über die dringendsten Aufgaben der kommenden einjährigen Amtszeit sprach Mario A. Sarcletti mit den beiden Vorsitzenden.


Webwecker: Was war eure Motivation dieses Amt zu übernehmen?

Susana Elizalde: Ich hab schon vorher im Internationalen Studierendenrat gearbeitet, weil es mir wichtig war, den Leuten helfen zu können. Ich hab gesehen, da war Bedarf und sie brauchen immer jemanden für Beratung der Studierenden. Im AStA ist das noch interessanter, denn da geht es ja nicht nur um ausländische Studierende, sondern um alle. In Spanien, wo ich herkomme, gibt es ein ganz anderes Universitätssystem. Hier kann man so viel bewegen, sind die Leute so engagiert, da wollte ich unbedingt mitmachen.

Janosch Stratemann: Ich habe hier ein Bachelorstudium angefangen und da war am Anfang ja Chaos (WebWecker berichtete mehrfach). Für mich war klar, dass ich das nicht einfach so hinnehmen und etwas tun will. Ich bin dann ins Studierendenparlament (Stupa) gekommen und war da stellvertretender Vorsitzender. So habe ich die Struktur kennen gelernt und war sehr davon angetan, wie viel man hier in unterschiedlichsten Bereichen machen kann. Das wollte ich jetzt noch weitergehend machen.


Ihr habt gerade über das Engagement der Menschen im AStA gesprochen und darüber, wie viel man hier machen kann. Das scheinen viele nicht mitzukriegen, denn im Wahlkampf zur Stupa-Wahl kommt seit Jahren immer der Vorwurf, dass sich der AStA den Studierenden viel zu wenig mitteilt. Was sagt ihr zu diesem Vorwurf?

Susana Elizalde: Ich bin noch nicht so lange hier an der Uni, aber ich habe in den Monaten, in denen ich hier dabei bin, bemerkt, dass hier sehr viel gemacht wird. Woran es liegt, dass man das draußen nicht sieht, weiß ich nicht.

Janosch Stratemann: Viel Arbeit, die hier im AStA gemacht wird, sieht man draußen nicht so, weil sie zum Beispiel innerhalb der Verwaltung passiert. Wenn wir Gespräche mit dem Rektorat oder den Dezernaten führen, bekommt das natürlich niemand mit. Zum anderen ist unser Serviceangebot, vor allem für Studierende, die explizite Probleme haben, etwa die BAföG- und Studienkontenberatung oder die neu eingerichtete Bachelor-/Masterberatung. Studierende, die diese Probleme nicht haben, kommen gar nicht zu den entsprechenden Stellen und kriegen deshalb nicht unbedingt mit, dass es das Beratungsangebot gibt.

Susana Elizalde: Wir werden aber versuchen, noch mehr präsent zu sein, uns noch mehr zu zeigen, was natürlich, neben der inhaltlichen Arbeit, mehr Arbeit für uns bedeutet.

Janosch Stratemann: Wir wollen zum Beispiel regelmäßig, also alle ein oder zwei Wochen, in Kooperation mit dem Campusradio so eine Art »Plauderstunde mit dem AStA« bei Hertz 87,9 einführen. Da können dann Fragen von Studierenden in der Halle aufgegriffen werden, vielleicht kriegen wir es auch hin, dass Studierende live in der Sendung anrufen und Fragen stellen. Aber bei manchen Dingen, wie den Stupa-Wahlen, wissen wir einfach nicht, wie wir das noch öffentlicher machen sollen. Da hängen wir ja ein großes Transparent quer durch die Uni-Halle, man sieht es an den Wahlkampfständen in der Halle und die Mensatische sind dann überdurchschnittlich voll mit Flyern, bei Hertz laufen Spots der Hochschulgruppen.