Attac ist eine wachsende Bewegung. Gegründet wurde sie 1998, als Ausdruck eines Unbehagens über die negativen Folgen der Globalisierung. Das »Netzwerk für eine demokratische Kontrolle der Finanzmärkte«, so die Übersetzung von »Association pour une Taxation des Transactions Financières pour l´aide aux Citoyens« (Attac) entstand zunächst in Frankreich, breitete sich dann aber schnell als Netzwerk aus auf inzwischen weltweit über 50 Länder mit nahezu 100.000 Mitgliedern.
Am Anfang der Attac-Geschichte stand die Ein-Punkt-Orientierung auf die Besteuerung von Devisentransfers. Inzwischen sind viele Fragen der ökonomischen Globalisierung Gegenstand von Attac-Initiativen: Regulierung der Finanzmärkte, des Welthandels, der ökonomischen Nord-Süd-Beziehungen, Sozialabbau in den einzelnen Nationalstaaten, in denen Attac-Gruppen aktiv sind.
Attac ist dabei relativ themenoffen. Die flache Struktur, es gibt keinen Vorstand und kein Programm, und die große Zahl von regionalen Gruppen erlauben unterschiedliche Schwerpunktsetzungen. Erkennbar ist aber eine gewisse Konzentration auf wirtschaftliche Themen, meist im Zusammenhang mit Globalisierung. Bei allen Themen hat Attac den Anspruch, Aufklärung zu leisten. Sven Giegold, einer der Gründer von Attac, formuliert das so: »Attac steht für ökonomische Alphabetisierung«. Gleichzeitig steht die Benennung von Alternativen im Vordergrund.
Attac ist offen. Jede Gruppe sucht darüber hinaus lokale Bündnisse mit Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und anderen Initiativen. In Bielefeld gründete sich Attac im Oktober 2001 als Ortsgruppe, die Hochschulegruppe folgte dann im Frühjahr 2002. Beide Gruppen zusammen haben circa 150 Mitglieder, circa 30 davon sind aktiv. Die Mitglieder der Ortsgruppe wohnen in Bielefeld, aber auch im Gütersloher Raum. In Gütersloh gibt es im Gegensatz zu den meisten Städten der Region noch keine Attac-Gruppe.
Die Bielefelder Gruppe, die sich jeden ersten Mittwoch im Monat im Welthaus zum Plenum trifft, hat zur Zeit drei Arbeitsgruppen: die erste arbeitet zur sozialen Sicherung, die zweite zum Welthandel und die dritte beschäftigt sich mit Theorie. Eine vierte Gruppe wird zur Zeit angedacht, die sich mit Globalisierung und Krieg beschäftigen will. Auch die Ortsgruppe Attac sucht Bündnisse, so ist zum Beispiel Teil der Initiative für ein Sozialforum OWL. In diesem Rahmen setzt sich Attac auch mit der geplanten und zum Teil schon beschlossenen Modellregion OWL auseinander.
»Wir sind so gar nicht formalisiert«, erklärt Frank Schwarzer von der Bielefelder Attac-Gruppe. Es gebe weder eine Satzung noch einen Vorstand. Vereinslose Zeiten also. Die Akzente in der Gruppe setzen diejenigen, die ein Thema anstoßen und es dann auch weiterverfolgen. Attac Bielefeld mobilisiert zur Zeit gemeinsam mit vielen anderen Gruppen zum europäischen Tag gegen Sozialabbau am Samstag, 3. April.
Einsteigertreffen von Attac ist jeden ersten Dienstag im Monat um 20 Uhr im Cafe Parlando, Wittekindstraße. Kontakt hierzu über Gabi Dombrowski, fon 172205. Auch die Plenen jeden ersten Mittwoch um 19.30 Uhr im Welthaus, August-Bebel-Str. sind offen. Attac Bielefeld ist im Netz: www.attac.de/bielefeld . Zudem unterhält Attac eine eigene Seite im WebWecker