Erfreuliche
Post aus der Landeshauptstadt Düsseldorf erhielt jetzt Bielefelds Oberbürgermeister
Eberhard David. In einem Zuwendungsbescheid teilte das Ministerium für
Generationen, Familie, Frauen und Integration mit, dass das Bielefelder
Sprachförderungsprojekt »Miteinander reden, miteinander Leben. Sprachförderung.
Gut für Bielefeld« bis zum 31. Dezember 2007 mit insgesamt 628.887 Euro
gefördert wird. »Ich freue mich, dass unser Sprachförderungsprojekt solch eine
großzügige Förderung erhält. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind«,
stellt David fest.
Gemeinsam
mit der Bielefelder Bürgerstiftung, der Universität Bielefeld, der AWO
Ostwestfalen-Lippe und dem Familienministerium NRW hatte die Stadt Bielefeld
mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse Bielefeld das Projekt aus der
Taufe gehoben. Grundlage für das Projekt ist ein Konzept, dass das
Sozialdezernat der Stadt Bielefeld in Zusammenarbeit mit der Bielefelder
Bürgerstiftung und dem zuständigen Landesministerium erarbeitet hat.
Jeder
Vierte der 330.000 Einwohner der Stadt hat heute einen Migrationshintergrund.
Eine Analyse der Alterspyramide ergibt, dass der Anteil in den Altersgruppen
der Kinder und Jugendlichen noch wesentlich höher liegt. Im Zuge des
demografischen Wandels wird der Anteil noch weiter ansteigen.
Seit
dem Schul- beziehungsweise Kindergartenjahr 2000/2001 betreibt die Stadt
Bielefeld eine systematische vorschulische Sprachförderung. Begonnen wurde mit
18 Kursen. Heute sind es 101 Kurse. Um mit der enormen quantitativen Steigerung
auch qualitativ Schritt halten zu können, wurde ein gemeinsamer Arbeitskreis
von KiTa-Trägern, Grundschule und Verwaltung eingerichtet, in dem alle
wesentlichen Fragen abgestimmt werden.
»Ich
sehe in der intensiven pädagogischen Betreuung und Sprachförderung von Kindern
mit sprachlichen Defiziten einen zentralen Baustein erfolgreicher Integration«,
sagt David. Gerade Jugendliche mit Migrationshintergrund seien in diesem
Bereich oft benachteiligt. Förderung erfahren aber auch zunehmend deutsche
Kinder, die Sprachdefizite bei ihrer Mutersprache aufweisen.
Durch
die Neukonzeption der vorschulischen Sprachförderung in Bielefeld werden die
Kinder nun früher, länger und ohne Unterbrechung gefördert. Beginnend mit dem
Kindergartenjahr 2006/2007 soll jedes förderungsbedürftige Kind einen
zweijährigen Sprachunterricht absolviert haben, wenn es die Grundschule
besucht. Weiterhin wird die Zahl der Kurse auf 140 erhöht, um auch die
Einrichtungen berücksichtigen zu können, bei denen bislang die nach den
Landesrichtlinien geforderte Mindest-Teilnehmerzahl nicht erreicht werden
konnte. Außerdem werden bei den Kursleitungen sozialversicherungspflichtige
Beschäftigungsverhältnisse geschaffen, wo bislang mit Nebenjobs nach dem so
genannten Übungsleiterfreibetrag gearbeitet wurde. Qualifiziert und vermittelt
werden die Kursleitungen über eine neue Agentur bei der Arbeiterwohlfahrt.