Webwecker Bielefeld: horte04

Horte mit Worte (Teil 4)



Sozialplaner Wöhrmann berichtet, in anderen Kitas der Stadt werde den Eltern, die sehr schlecht deutsch sprechen, Plätze in der Sprachförderung mit angeboten. Des weiteren hatten 22 Bielefelder Frauen mit türkischem Migrationshintergrund am 30. Januar ihren Fortbildungsabschluss in der Tasche: In einem Kurs lernten sie, die deutsche Sprache zu vermitteln und sind jetzt ganz offiziell befähigt, als »Ergänzungskräfte« in Kitas mitarbeiten. Wöhrmann arbeitet gerade an einem Sprachförderungs-Konzept, das er im März dem Jugendhilfeausschuss der Stadt vorstellen will: Darin wird er wohl vorschlagen, dass es zukünftig zehnmonatige und sechsmonatige Sprachförderungskurse in den Kitas geben könne. Der sechsmonatige Kurs soll dann für Kinder sein, die kurz vor der Einschulung stehen und bereits in den Grundschulen stattfinden.

Sprachförderung in den Bielefelder Kitas speist sich aus zwei Quellen: Zum einen dem Gewinnen von Sponsoren, so wie es die Kita Kammerich macht. Vier weitere Kitas werden durch die Initiative »Pro Bielefeld« gefördert. Zum anderen finanziert das Land NRW die Angebote in 20 weiteren Kitas in Bielefeld. Trotz einer Kürzungswelle im Sozialbereich ist das Geld für die Sprachförderung in 2003 zunächst sicher, auch wenn es nicht ausreicht. Mit zusätzlichem Engagement glaubt Wöhrmann jedoch, zukünftig 70 bis 80 Prozent der Kinder aller Migrantenkinder, einschließlich der Aussiedlerkinder, in die Sprachförderung zu bekommen. Dieses wäre ein riesiger Fortschritt, vergleicht man diese Aussicht mit der trostlosen Situation vor noch nicht einmal drei Jahren in Bielefeld. Das Ziel dabei ist nicht, die Muttersprache zu verdrängen. Aber die Pädagogen sind sich einig: Wer neben der Muttersprache auch die deutsche Sprache beherrscht, wird in seinem weiteren Leben deutlich bessere Chancen haben.

Weitere Informationen erteilt Norbert Wöhrmann, Telefon: 0521-512338