Webwecker Bielefeld: noch September 2001

noch September 2001



Stadt kürzt den Schulbuchetat routinemäßig - ein Schulpflegschaftsvorsitzender wehrt sich
Zum Beginn jeden neuen Schuljahrs wundern sich die Eltern von Schulkindern immer wieder neu über den schlechten Zustand der Bücher, die ihre Kinder in den Bielefelder Schulen erhalten. Abgenutzt und zerfleddert sind sie. Manche Eltern entscheiden sich dann über ihren Anteil hinaus, Bücher für ihre Kinder anzuschaffen. Jetzt hat der Vorsitzende der Elternpflegschaft der Vogelruth-Grundschule, Herbert Nienhaus, einmal genauer hingeschaut und herausbekommen, dass die Stadt an der Schulbuchmisere nicht schuldlos ist. Sie kürzt nämlich seit fünf Jahren den Schulbuchetat um fünf Prozent und hat den Etat bei 2,61 Millionen Mark eingefroren. Das im Lernmittelfreiheitsgesetz vorgeschrieben Verhältnis, dass Eltern ein Drittel und die Kommunen zwei Drittel der Schulbuchkosten tragen müssen, wird so in Bielefeld umgangen. Schulen und ihren SchülerInnen gehen neue Schulbücher in erheblichem Maße verloren. Die SchulleiterInnen der Bielefelder Schulen haben bisher das Vorgehen der Verwaltung klaglos hingenommen. Nienhaus möchte erreichen, dass die Stadt den vollen Schulbuchetat ausbezahlt, deshalb hat er an die Schulaufsicht in Detmold und an das Schulministerium in Düsseldorf geschrieben. Nach der Pleite mit "Schulen ans Netz" ein neuer Krisenfall in der Bielefelder Schulverwaltung.