Erfolgreich laboriert
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Was aussieht wie ein Amtseingang, ist für viele SchülerInnen der Eintritt in ein gutes Lernleben
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Die Laborschule ist nachträglich gepisat. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Leistung, Veranwortung und Entwicklung der Persönlichkeit stehen im Gleichklang. Das Pisa-Fieber hingegen stimmt bedenklich.Von Manfred Horn»Das Ergebnis bestätigt eine Pädagogik, die zeigen will, dass Demokratie und Verantwortung täglich erfahren und erlernt werden müssen«, erklären Susanne Thurn, Schulleiterin der Laborschule, und Klaus-Jürgen Tillmann, wissenschaftlicher Leiter der Laborschule, gemeinsam. Sie sehen ihr Konzept einer Schule weitgehend ohne Noten und Leistungsselektion durch die Ergebnisse der Pisa-Erhebung bestätigt. Der Pisa-Bericht für die Laborschule liegt seit vergangener Woche vor und attestiert hervorragende Leistungen der Schülerinnen.
Die Laborschule ist eine Versuchsschule des Landes Nordrhein-Westfalen und zugleich wissenschaftliche Einrichtung der Fakultät für Pädagogik der Uni Bielefeld. Die Schule ist als Gesamtschule konzipiert, die die Jahrgänge 0 (Vorschule) bis Stufe IV umfasst. Stufe IV entspricht der 8. bis 10. Klasse einer Regelschule. Aufnahme finden Kinder nach einem Schlüssel, der der gesellschaftlichen Schichtung entsprechen soll. Weitere Kriterien der Aufnahme: Ausgewogenheit der Geschlechter, Entfernung zwischen Wohnung und Schule, soziale Härtefälle.
Gesamtschule heißt hier, auch am Nachmittag Angebote zu unterbreiten. Für die Kleineren dauert der Unterricht bis 12 Uhr, für den Nachmittag wird Betreuung durch ErzieherInnen angeboten. Die Älteren können durchaus bis 16 Uhr Unterricht haben. Erst ab der Mitte der Stufe IV erhalten die SchülerInnen ein Zeugnis, zuvor »Berichte zum Lernvorgang«. Nach der Stufe IV vergibt die Schule dann übliche Abschlüsse: Vom Hauptschulabschluss bis zur Fachoberschulreife mit Qualifikationsvermerk, der zum Besuch einer gymnasialen Oberstufe berechtigt, ist alles drin.
Die Laborschule ist in den 70er Jahren eröffnet worden und residiert in einem funktionalen Gebäude direkt neben der Uni. Innen eröffnen sich allerdings alternative Lernwelten: Die SchülerInnen arbeiten auf Flächen, ihre »Klassenzimmer« entstehen, indem Stellwände die Grenze zum nächsten Lernraum markieren. Ebenso wie Klassenzimmer fehlen rumorende Schulklingeln, die ultimativ auffordern, endlich in den Unterricht zu gehen.
Die Laborschule legt Wert darauf, Lern- und Lebensort in einem zu sein. Der Unterricht folgt dem Prinzip, Lernen an und aus der Erfahrung zu ermöglichen und Belehrung möglichst im Hintergrund zu halten. Die Unterschiedlichkeit der SchülerInnen wird wahrgenommen, ohne dass es dazu kommt, alle gleichmachen zu wollen. LaborschülerInnen lernen in leistungs- und auch altersheterogenen Gruppen. Statt Sitzen bleiben und Leistungsdifferenzierung setzt die Schule auf differenzierte Lernangebote.