Ignacio Ramonet: Kriege des 21. Jahrhunderts - Die Welt vor neuen Bedrohungen
Ignacio Ramonet, Direktor der in Paris erscheinenden Monatszeitung für internationale Politik, Le Monde diplomatique, hat ein sehr leicht lesbares und fundiertes Buch über die kommenden Kriegsschauplätze der Erde geschrieben. Im Zentrum seiner Analyse steht natürlich die Frage, ob es zu einem Weltkrieg gegen den Terrorismus kommen wird. Nach der Lektüre des Buches versteht man besser, warum es zu einem Krieg der USA gegen den Irak kommen könnte und warum es zur kriegerischen Auseinandersetzung um das Kosovo kam. Im Zentrum der fundierten Kritik Ramonets zur heutigen Weltentwicklung steht die Globalisierungsdynamik mit ihren politischen Folgen und die Reaktionen der Menschen auf sie. So sieht der Autor einen Sozialkampf, wie einen Kampf um die Bewahrung der Ökosysteme der Erde heraufziehen. Diese weite Perspektive macht das Buch sehr interessant und gibt einen spannenden Überblick über die politischen Brennpunkte der Erde. Zwei Grundkonflikte sieht Ramonet überdeutlich: die Hegemonialpolitik der USA nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Welt, die auch zu einer Zerstörung der UNO führen könnte, und der Widerspruch zwischen Arm und Reich. Von den sechs Milliarden Bewohnerinnen und Bewohnern dieser Erde leben knapp 500 Millionen in Wohlstand, während 5,5 Milliarden ein Leben in Armut fristen., schreibt Ramonet. An der Lösung dieses Grundwiderspruchs geht kein Weg vorbei, soll es nicht zu weiteren Kriege auf unserem Planten kommen.
Ignacio Ramonet: Kriege des 21. Jahrhunderts - Die Welt vor neuen Bedrohungen, Rotpunktverlag, Zürich, 217 S. ISBN: 3858692476