Webwecker Bielefeld: wend01

»Am liebsten Libero«



Rainer Wend im Gespräch
Rainer Wend, SPD-Bundestags-Abgeordneter und Kandidat für die nächste Legislaturperiode im Gespräch mit dem WebWecker




WebWecker: Auf welchem Platz landet Arminia Bielefeld in dieser Saison in der ersten Liga?

Rainer Wend: Bielefeld wird 14.


Wenn Sie Fußball spielen, sind Sie lieber Linksaußen oder tummeln sie sich gerne im Mittelfeld?

Wenn ich Fußball spiele – was immer seltener vorkommt, während ich früher mehrfach die Woche spielte – dann am liebsten in der Hintermannschaft, wo man den Überblick hat und ein bisschen das Spiel gestalten kann. Also eher die Liberoposition.


Was bedeutet für Sie Bielefeld in drei Stichworten?

Bielefeld: traditionelle Industriestadt mit vielen Beschäftigten in der gewerblichen Wirtschaft. Eine Stadt, die von der Natur begünstigt ist mit dem Teutoburger Wald und dem daraus resultierenden Erholungseffekt. Und: Stadt mit Perspektive durch Hochschulen, Universität und Fachhochschule. Sie geben unserer Stadt die Chance, zukunftsfähige Arbeitsplätze in neuen Technologiebereichen zu schaffen.


Sie machen regelmäßig kurze Praktika in verschiedensten Unternehmen. Eine geschickte Selbstinszenierung als Politiker am Puls der Basis?

Zu Radio Bielefeld gehe ich, dass machen alle Bundestagskandidaten. Ansonsten ist das keine Selbstinszenierung. Seitdem ich im Bundestag bin, mache ich in jedem Sommer ganz verschiedene ›Praktika‹, im evangelischen Gemeindedienst, bei der Schuldnerberatung, bei der Altenbetreuung, im Tierheim und auch bei Ausländerbehörde, um ganz praktisch mitzubekommen, was passiert da eigentlich. Ich habe in der Ausländerbehörde auch kein Praktikum gemacht, sondern teilgenommen an der Erstbefragung eines Asylbewerbers. Da wollte ich einfach wissen, wie läuft die ab.


Wenn Bürger sagen, sie gehen nicht zur Wahl, weil die im Bundestag vertretenen Parteien korrupt sind, was antworten Sie?

Das bittere daran ist, dass man dem Mann oder der Frau nicht mehr einfach sagen kann, das ist alles Quatsch. Für mich war es eine der schlimmsten politischen Erfahrungen, von der Kölner SPD-Affäre zu erfahren. Ich hätte nicht gedacht, das bei uns in der SPD so etwas möglich ist. Wir arbeiten das auf, wir haben die Leute rausgeschmissen, die dafür verantwortlich sind. Und ich nehme deswegen für uns und für mich in jedem Fall in Anspruch, dass dieses Fehler einzelner Abgeordneter sind, die aber nicht bedeuten, dass die SPD insgesamt korrupt ist. Und ich glaube, der Unterschied zu den Konservativen in unserer Gesellschaft lässt sich auch an dem Thema deutlich ziehen. Ich würde um Vertrauen werben, dass die Bürgerinnen und Bürger der Politik noch eine Chance geben und würde ihnen empfehlen: Geht zur Wahl, aber wählt nicht die Konservativen.