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Kultstätte »entweihen« (12.04.2006)



Am 20. April ist es wieder so weit: Der »Führersgeburtstag« treibt Horden von Nazis auf die Straße um ihrem Vorbild zu huldigen. Dieses Bild ist an verschiedenen Orten der Bundesrepublik zu besichtigen – auch an der Wewelsburg. Die Burg sollte während des Nationalsozialismus zu einer Reichsführerschule der SS umgebaut werden, nach dem Krieg sollte sie gar zum Mittelpunkt der Welt werden. Die SS richtete für den Umbau das Konzentrationslager Niederhagen ein. Ein Drittel der 3.900 Häftlinge überlebte nicht.

Die ›Offene Antifa Paderborn‹ und die ›Junge Linke Geseke/Salzkotten‹ rufen für den 20. April zu einer antifaschistischen Kundgebung an der Wewelsburg auf. Denn obwohl die Burg während der NS-Zeit nicht die Bedeutung erlangte, die insbesondere Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, ankündigte, hat sie sich nach dem Krieg zu einem Wallfahrtsort für Faschisten entwickelt. Die Verehrung kreist um den Obergruppenführersaal, der bis heute erhalten ist. Dort befindet sich auch eine in den Boden eingelassene schwarze Sonne, die bis heute als Symbol der SS gilt.

Die Offene Antifa hat sich das Gästebuch der Ausstellung »Wewelsburg 1933-1945 -- Kult-und Terrorstätte der SS« angschaut und dort am 20. April 2001 einen Eintrag der verbotenen Neonazi-Organisation ›Blood & Honour‹ gefunden.

»Die rechten Wucherungen an der Wewelsburg sind uns schon seit längerem ein Dorn im Auge«, heißt es in dem Aufruf zur Demonstration. Ziel der Aktion sei es, den »Nazis ihren heiligen Tag und Ort mit unserer Anwesenheit zu nehmen und zu entweihen«. Das weiteren wollen die Aufrufer linke Kultur im Raum Wewelsburg fördern und ermutigen.


Antifaschistische Kundgebung mit Lyrik und Musik am Donnerstag, 20. April, ab 13 Uhr, an der Wewelsburg. Nach Redebeiträgen spielen ab 16 Uhr: Dreadnut(Reggae), Reuseable(Punk), RAFzahn (Punk) und andere.
Aktuelle Informationen: www.antifa-wewelsburg.de.vu