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Schöne Schlappe für Neonazis (Teil 3)
Begrenzter Aktionsradius: Die nationalsozialistische Frontformation
Einige hundert Meter weiter kommt es zu einer seltsamen Situation. Zwei Gegendemonstranten diskutieren über das Mikrofon des Lautsprecherwagens der Rechten mit Axel Reitz und fordern Fairness gegenüber Ausländern, die ja nach dem Krieg das Land mitaufgebaut hätten. »Das ist richtig, aber da sie nicht das Volk gerufen hat, müssen sie jetzt wieder gehen«, kontert Reitz. Der gemeinsame Feind müsse doch der Staat sein, sucht der Gegendemonstrant den Konsens mit Nazis. Die Diskussion ist der einzige Erfolg, den die Rechten an diesem Tag verbuchen können, entsprechenden Raum nimmt sie später in ihrem Bericht über die Demonstration ein. Axel Reitz erklärt, dass die Nazis eben viel toleranter seien, als ihre Gegner behaupten. Zudem sieht er einen antikapitalistischen Konsens mit seinem Gegenüber.
Einige hundert Meter weiter folgt dann die nächste, die endgültige Schlappe für die Rechtsextremen. Wieder haben Antifas die Route blockiert. Der Anmelder des Naziaufmarsches hockt einige Meter vor der Blockade ziemlich frustriert am Boden. Schließlich stimmt er dem Vorschlag der Polizei zu, die Demonstration abzubrechen. Der Zug der Nazis trottet über den Langen Weg zurück zum Bahnhof. Nachdem bereits die Carl-Bertelsmann-Straße menschenleer war und der Aufmarsch nach der ersten Blockade durch ein Industriegebiet führte, geht es jetzt über eine Route, die nicht wirklich für Demonstrationen geeignet ist. Zwischen Bahngleise und Industriegebiet verirrt sich kein einziger Passant, schweigend treten die Rechtsextremen den Rückzug an.
Kurz vor 18 Uhr sind sie schließlich wieder am Bahnhof, wo Christian Menzer die Demonstration auflöst. Er kündigt zwar an, in »ein, zwei, drei Monaten« wieder durch Gütersloh demonstrieren zu wollen. Nach der Schlappe vom Samstag dürfte es aber schwer sein, die Kameraden noch mal in die ostwestfälische Provinz zu mobilisieren.
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