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Breite Straßen sind teurer (01.03.2006)



Die Bürgerinitiative ›Sichere Detmolder Straße‹ kritisiert die Straßenplanung der Stadt. Rund 100 Millionen Euro fehlen der Stadt, um die Bielefelder Straßen in einem guten Gebrauchszustand zu halten. Trotz dieses Defizits werde »unnötigerweise weiter in der Bielefelder Straßenplanung breitspurig geplant«.

Nach Vorgaben des Rates der Stadt Bielefeld werden beim Neu- und Umbau von Straßen die Fahrbahnen für den Autoverkehr auf 3,25 Meter verbreitert. Die Bürgerinitiative sieht eine Fahrbreite von 2,75 Meter als ausreichend an. »Mit diesen Vorgaben für eine einseitig autogerechte Stadtplanung wird der angeblich vereinbarte Sparkurs zur langfristigen Sanierung des Haushalts konterkariert«, meint Martin Schmelz für die BürgerInneninitiative. Mit jedem neuen breitspurig ausgelegten Straßenprojekt stiegen auch die Folgekosten für den Erhalt der Fahrbahnen und damit die Verschuldung der Stadt.

Abgesehen von den Folgekosten gehe diese Bielefelder Breitspurigkeit meist zu Lasten von ausreichend breiten Bürgersteigen, Radwegen und notwendigen Parkplätzen. Außerdem verführten breite Fahrbahnen Autofahrer oftmals zum Fahren mit überhöhten Geschwindigkeiten und damit zu einer zusätzlichen Gefährdung der nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer.

Deshalb fordert die BürgerInneninitiative SICHERE Detmolder Straße, den Ratsbeschluss »sofort aufzuheben« und bereits bei den derzeit in der Planung befindlichen Straßenbauprojekten eine Fahrbahnbreite von 2,75 m vorzugeben. Mit dieser geänderten Vorgabe könnte beim Neubau der Detmolder Straße auch die Anlage von Radwegen realisiert werden, wie sich beispielhaft am geplanten Streckenabschnitt Prießallee zeigen lasse.


Am Donnerstag, 2. März 2006, um Uhr findet im Gemeindehaus der
Paul-Gerhardt Gemeinde, Detmolder Str. 107 (Stadtbahnhaltestelle
Mozartstraße) das nächste Arbeitstreffen der BürgerInneninitiative
Sichere Detmolder Straße statt.

Es geht unter anderem um die Präsentation und Diskussion der Argumente zum geplanten Umbau der Detmolder Straße sowie um ein Vision Zero-Projekt für Bielefeld (0 Verkehrstote in Bielefeld).