Auflösungserscheinungen im AStA (Teil 2)
Ihrem Namen entsprechend will »Für die Mitte, bitte«, eine Entideologisierung der Hochschulen. »Ideologische Grabenkämpfe zwischen Kapital und Bourgeoisie (sic!), national und international, links und rechts sind kontraproduktiv und gehören mit uns der Vergangenheit an«, hieß es dazu im Wahlkampf. »Angesichts des Skandals um den Kölner AStA ist ganz klar zu sehen, dass diese Konflikte nicht der Vergangenheit angehören«, erklärt hingegen Christian Baier. Wie der
WebWecker berichtete gehörte dem AStA der Uni Köln ein Referent an, der Verbindungen zur Nazi-Szene hatte.
Christian Baier könnte sich vorstellen, dass der Bielefelder AStA nach den Rücktritten im wahrsten Sinne des Wortes weiter in die Mitte rückt. »Die AStA-Mitglieder, die in Listen aktiv sind, haben über die Koalition ihrer Listen mit der Mitte ein deutliches politisches Signal gesetzt«, findet er. »Die Unabhängigen waren in vielen Punkten kritischer und haben bestimmte Positionen kontroverser diskutiert«.
Tatsächlich kündigte die grüne hochschulgruppe bereits an, dass sie ihrem Beinamen offene Liste Ehre machen und den Dialog mit der Opposition suchen will. Man wolle mit einigen Oppositionslisten erneut ins Gespräch kommen, kündigt der grüne Nachwuchs an. Die Jusos hatten bereits nach der Wahl des AStAs durch das Studierendenparlament klar gemacht: »Wir möchten an dieser Stelle zum Ausdruck bringen, dass wir eine Koalition mit »Für die Mitte bitte« befürwortet haben. Wir sehen große inhaltliche Übereinstimmungen«, tat der sozialdemokratische Nachwuchs kund. Ob es neue Koalitionen in der Studierendenvertretung über »ideologische Grenzen« hinweg geben wird, zeigt sich vielleicht schon morgen abend. Denn dann befasst sich das Studierendenparlament in einer Sondersitzung mit den Rücktritten.
Die öffentliche Sondersitzung des Studierendenparlaments beginnt am Donnerstag, den 26. Januar, um 20 Uhr in Raum U2-205.