»Da gibt es nichts zu fordern« (Teil 4)

Die CDU setzt in ihrem Regierungsprogramm auf eine Stärkung der Familie. Welche Entlastungen können Familien erwarten?

Wir führen für jedes Familienmitglied einen Freibetrag von 8.000 Euro ein – eine Familie mit zwei Kindern hätte 32.000 Euro Freibetrag. Damit erleichtern wir vielen Menschen, ihren Kinderwunsch auch zu verwirklichen. Unser Staat krankt ja auch daran, dass zu wenige Kinder geboren werden. Das kann man nicht staatlich verordnen, aber unterstützen. Wir werden außerdem ab 2007 ab dem ersten Kind 50 Euro vom monatlichen Rentenbeitrag abziehen, um die Erziehungsleistung anzuerkennen.


Paul Kirchhof, der von Angela Merkel ins Kompetenzteam berufen wurde, hat weitergehende Vorstellungen: Er will eine Erhöhung des Kindergeldes, davon spricht die CDU nicht. Auch übernimmt er eine rot-grüne Vorstellung: Einen garantierten, kostenfreien Kita-Platz ab dem ersten Lebensjahr. Auch eine derartige Vorstellung sucht man im Programm der CDU vergebens.

Unser Rentenbonus ist faktisch eine Kindergelderhöhung. Und dennoch, es gibt Machbares und Wünschenswertes. Für einen Kita-Platz ab dem ersten Lebensjahr sehe ich im Augenblick keine Chance. Die Kassen sind leer. Wir haben im Augenblick schon genug Probleme, überhaupt genügend Kita-Plätze zur Verfügung zu stellen. Paul Kirchhof ist für eine Vereinfachung des Steuergesetzes. Wir setzen unser Programm, das er mit trägt, um, und schauen dann mal, was man von seinen sonstigen Ideen noch umsetzen kann. Wenn der Markt anspringt, können wir über weitere Modelle nachdenken.


Kirchhof gilt als Verfechter eines traditionellen Familienbildes: ›Wie sieht Familienglück in einer wirklich gelebten, echten Gemeinschaft von Eltern und Kindern aus? Die Mutter macht in ihrer Familie Karriere, die nicht Macht, sondern Freundschaft verheißt, nicht Geld, sondern Glück bringt‹. sagte er in einem Interview mit der ›Welt am Sonntag‹.

An der Debatte beteilige ich mich nicht. Frauen an den Herd ist von vorgestern.