Aktiv unter einem Dach (Teil 4)
Ursel Sickendiek: Wir werden uns in der Anfangszeit schon recht oft treffen müssen. Selbst, wenn wir eingezogen sind, ist noch viel zu verwalten. Die Finanzierungsfrage ist auch nicht so einfach, da wäre es schon gut, wenn man einmal in der Woche zusammenkommt.
Gibt es einen Finanzminister, eine Finanzministerin?Annedore Hof: Ich kenne das von einem anderen Projekt. Da ist einer für die Finanzen zuständig, die zum Beispiel den Gemeinschaftsraum betreffen. Es ist so geregelt, dass jeder etwas gibt und nur dieser Verwalter weiß, was jeder gibt. Die gemeinsamen Anteile werden also nicht auf die Miete umgelegt. Und es funktioniert. Keiner fragt, was der andere gegeben hat, keiner weiß es vom anderen, alle können den gemeinschaftlichen Raum nutzen. Ob das bei uns auch möglich und gewünscht ist, sehen wir, wenn es ansteht.
Andreas Schüssler: Friede den Hütten, unter einem Dach als Name, aber jeder in seiner eigenen Wohnung. So funktionierts.
Info: Annedore Hof (64) war bis vor drei Jahren als Soziologin am Berufskolleg in Bethel in der Berufsausbildung für ErzieherInnen tätig. Seit acht Jahren wohnt sie in einer lockeren Hausgemeinschaft, die ohne Kehrwochenregel funktioniert. Ursel Sickendiek (44) ist Diplompädagogin, arbeitet freiberuflich als Sozialwissenschaftlerin und schätzt ihre jetzigen Nachbarn, deren Gesangsübungen das Herz erfreuen und Leben in die Bude bringen. Andreas Schüssler (55) hält Seminare zum Themenbereich »Dritte Welt« und bräuchte mal ein neues Fahrradschloss.
Mit den anderen Aktiven des Projekts »Stattvilla« treffen sich die drei jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat im Haus des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Alfred-Bozi-Straße 10, Raum 303 im 3. Stock. Interessierte sind herzlich willkommen. Voranmeldung ist sinnvoll unter Tel. 0521. 615 47.
Kontakt zum Projekt »Stattvilla« auch unter Tel. 0521. 560 04 93, eMail stattvilla@web.de
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