Selbstmordversuch in Abschiebehaft (23.02.2005)
Wie der Verein »Hilfe für Menschen in Abschiebehaft« am Montag mitteilte, versuchte sich bereits am 9. Februar der Kurde Dogan Güven in der Abschiebehaftanstalt Büren die Pulsadern aufzuschneiden. »Durch den Alarm seiner Mithäftlinge konnte Schlimmeres verhindert werden«, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Nach Angaben von Pressesprecher Frank Gockel sollte der Kurde am 10. Februar dem Türkischen Konsulat vorgeführt werden. Dort sollten ihm zur Ermöglichung der Abschiebung Passersatzpapiere ausgestellt werden. In der Türkei droht Güven laut Gockel ein Gerichtsverfahren. »Er hat in mehreren Artikeln einen Autonomiestatus für die kurdischen Gebiete gefordert«, berichtet Frank Gockel über den Grund der Flucht und der Angst des 30-Jährigen vor einer Abschiebung.
Nach Auskunft des Vereins ist diese Angst auch der Grund für den Hungerstreik, den Dogan Güven am 1. Januar begonnen hat. Der hat ihn nach Ansicht Gockels so geschwächt, dass eine Abschiebung absehbar nicht möglich ist.