Am 19. Juni wird die rund 30 Kilometer lange Strecke zwischen Bielefeld und Detmold autofrei. Der Straßenabschnitt steht dann einen Tag lang ausschließlich Radfahrern, Inline-Skatern und Fußgängern zur Verfügung. Mit dem autofreien Erlebnistag will die Bezirksregierung Detmold und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für die weitere Verbreitung des Radverkehrs werben und wenn es gut läuft auch Besucher aus anderen Regionen auf die Piste locken.
Der BUND hatte die Idee, die Bezirksregierung nahm den Vorschlag dankend auf. Die Planungen für das Großereignis, zu dem etwa 20.000 Teilnehmer erwartet werden, laufen bereits auf Hochtouren. Fest steht bereits, dass der Ausgangspunkt in Bielefeld ausgerechnet an der Detmolder Straße liegen wird eine Straße, die nach ihrem Umbau 2006 keinen Radstreifen bekommen soll (
WebWecker berichtet).
Dazu wird die vierspurige Straße ab Sieker halbseitig für den allgemeinen Verkehr gesperrt. Damit stehen den Radlern und Skatern und allen anderen »nichtmotorisierten« Teilnehmern an diesem Tag zwei volle Fahrspuren stadtauswärts zur Verfügung.
Ab Bielefeld verläuft die Route dann im wesentlichen über die B 66 und die L 945 nach Detmold. An der genauen und möglichst optimalen Streckenführung wird noch gearbeitet, da dafür die die an der Route liegenden Städte und Gemeinden mit einbezogen werden müssen. Dabei werden auch die Umleitungsstrecken für den Autoverkehr festgelegt.
Route mit Futter für Körper und KopfEntlang der »Teuto ohne Auto«-Route sollen »Aktionspunkte« für Abwechslung und Unterhaltung sorgen: An Ständen wird es Essen und Trinken, aber auch Informationen rund ums Fahrrad, über Wellness und Tourismus sowie über die Arbeit von kirchlichen und soziale Initiativen, von Umweltverbänden oder städtischer Einrichtungen geben.
Autofreie Erlebnistage sind in anderen Teilen der Bundesrepublik längst zu einer festen Einrichtung geworden. Inzwischen veranstalten rund 40 Städte und Regionen autofreie Sonntage, an denen jeweils zwischen 10.000 und 170.000 Besucher teilgenommen haben. In den meisten Fällen haben derartige Veranstaltungen bereits Tradition. Als Beispiel sei hier die Aktion des Regierungspräsidiums Kassel genannt, das vor zehn Jahren unter dem Motto »Sattelfest« mit Unterstützung zahlreicher Sponsoren ins Leben gerufen wurde. Inzwischen nehmen daran jährlich circa 30.000 Radler teil. »Teuto ohne Auto« möchte an diese Erfolgsgeschichte anknüpfen und neben den OWLèrn auch noch möglichst viele Gäste in die Region locken. Regierungspräsident Andreas Wiebe freut sich schon heute »Ich werde mich jedenfalls auf meinen Drahtesel schwingen und das autofreie Radeln genießen«.
Nicht geplant hingegen ist, dass sich Bielefeld in diesem Jahr am europaweiten autofreien Tag, der in jedem Jahr am 22. September stattfindet, beteiligt. Der Tag wird in vielen Städten und insgesamt 30 Ländern einmal jährlich durchgeführt, begleitet von einer Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September. Bis zu 100 Millionen Menschen nehmen teil, viele Städte in Europa sind an diesem Tag zumindest teilweise autofrei. In Bielefeld kam man jedoch in den vergangenen Jahren am 22. September nicht über eine größere Informationsveranstaltung auf dem Rathausvorplatz und einem Sonderticket für die Stadtbahn Fahrten zum halben Preis für Erwachsene hinaus.
Mehr Informationen unter: www.teuto-ohne-auto.de