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Demonstration gegen Räumungskosten (16.03.2005)





Idylle gegen Autowahn: Das ehemalige A-33 Hüttendorf


Am Donnerstag, 17. März, findet auf dem Rochinplatz in Halle/ Westfalen eine Demomstration gegen die Räumungskostenforderung des Straßenbauamts Osnabrück statt. 75.000 Euro sollen die Hüttendörfler für den Abriss ihres improsivierten Dorfes nahe der Trasse der A33 zahlen.


Das Hüttendorf stand bis 1998 auf einem Teilabschnitt nahe Dissen. Heute rauscht dort der Verkehr der A33 vorbei. Mit dem Hüttendorf, ein Ensemble von Holzhütten und Bauwagen, wurde der Protest gegen die landschaftszerstörerischen Autopläne zum Ausdruck gebracht.

Im Oktober 1998 folgte die Räumung. Schnell forderte das Straßenbauamt Osnabrück für die Räumung Geld, 75.000 Euro sollten es schließlich sein, die die Hüttendörfler zu bezahlen hätten. Es begann eine langwierige juristische Auseinandersetzung zwischen den Autobahngegnern und dem Staat. Das Landgericht Bielefeld gab dem Straßenbauamt Osnabrück Recht, so dass die Hüttendörfler nun zahlen sollen.

Aus Sicht der Hüttendörfler völlig ungerechtfertigt: Denn die angeblich vom Straßenbauamt entsorgten 180 Tonnen Material stammten nicht von ihnen, sondern seien Bauschutt, den das Straßenbauamt dort zuvor illegal verklappt und nun entsorgt hätte. Die Bretter der Hütten hingegen würden bis heute auf dem ehemaligen Platz im Wald herumliegen.

Am 17. März haben zwei Exhüttendörfler einen Termin beim Gerichtsvollzieher des Haller Amtsgerichts. Sie sollen dort jeweils 6.500 Euro Anzahlung für die Räumungskosten leisten. Alternativ wird der Offenbarungseid oder die Ezwingung desselben mit Haft angedroht. Die Haftbefehlte sind bereits erlassen worden. Insgesamt sind 13 Personen betroffen, niemand von ihnen verfüge auch nur annähernd über die Mittel, die geforderten Beträge zu zahlen, erklären die Ex-Hüttendorfler.

Sie sehen das Ziel auch nicht in der Eintreibung des Geldes, sondern in der »Zurschaustellung von Repressionsmaßnahmen über so immense Geldforderungen«. Diese Forderungen erhält der Staat 30 Jahre aufrecht. »Jeder kann sich nun überlegen, wie teuer ihn das Demonstrieren in Zukunft kommen kann«.


Demonstration am Donnerstag, 17. März, 12 Uhr, in Halle/Westfalen, Ronchinplatz. Der Platz liegt im Zentrum zwischen B68 und Bahnhof.
Weitere Informationen Betroffenen: www.huettendorf.de/JURA/index.html