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Bewegung im Krankenhaus (16.11.2004)
Rot eingeschleift: Reiner Heekeren (links), künftiger Geschäftsführer des Evangelischen Krankenhauses, erhält die Unterschriften der Mitarbeiter mitsamt ihrer Forderungen
Es kommt Bewegung in die Verhandlungen zwischen MitarbeitervertreterInnen und Geschäftsführungen: Noch gibt es keine Ergebnisse, aber die Gespräche laufen. Die Mitarbeitervertretungen (MAV) der drei Krankenhäuser Johanneskrankenhaus, Gilead und Mara will auf jeden Fall betriebsbedingte Kündigungen verhindern, wenn die drei Häuser am 1. Januar 2005 zum Evangelischen Krankenhaus fusionieren (
WebWecker berichtete
).
Von Manfred Horn
Der BAT-KF, die kirchliche Fassung des Bundesangestellten-Tarifs, soll nach den Vorstellungen der MAVen künftig für alle MitarbeiterInnen gelten, bisher werden die Angestellten des Johanneskrankenhauses nach dem schlechteren AVR-Tarif entlohnt. Und für die MitarbeiterInnenvertretung soll es eine Übergangslösung geben: Bis zur nächsten MAV-Wahl im Mai 2005 soll alles so bleiben wie es ist, alle drei Vertretungen trotz Fusion in den einzelnen Häusern weiterarbeiten, um bei Fragen und Anpassungsproblemen der Beschäftigten Antwort zu stehen und sich für sie einzusetzen. Die Probleme können beispielsweise darin bestehen, dass Beschäftigte von Gilead nicht mehr in dem Krankenhaus in Bethel sondern im Johanneskrankenhaus in Schildesche arbeiten müssen, schließlich ist man dann ja eins und die Arbeitsbereiche werden neu organisiert.
Die Forderungen packten die MAVen in eine Resolution, die innerhalb von nur zehn Tagen von knapp Hälfte der insgesamt 4.200 Beschäftigten unterzeichnet wurde. Am vergangenen Donnerstag wurden die Unterschriften an Reiner Heekeren übergeben. Er wird ab 1. Januar Aufsichtsratsvorsitzender des neuen Evangelischen Krankenhauses sein, noch ist er in dieser Funktion für Mara und Gilead tätig. »Ich verstehe das als deutliches Zeichen der Mitarbeiter: Wir wollen mitgestalten«, erklärte Heekeren bei der Übergabe der Unterschriften. In der Resolution seien aber auch sehr viele Wünsche enthalten, einige Punkte würden erfüllt werden können, andere nicht.
Bewegung gibt es offenbar in zwei zentralen Punkten: Arbeitsplatzsicherung und Übergangslösung für die MAVen. »Wir haben Riesenprobleme, aber es lohnt sich, das Krankenhaus so hinzukriegen, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben«, sagte Heekeren. Nach der von den Geschäftsführungen gewählten rechtlichen Konstruktion gilt der einjährige Übernahmeschutz nur für die MitarbeiterInnen des Johanneskrankenhauses und Mara, die Beschäftigten von Gilead hingegen könnten wenn dies nicht durch ein Übereinkommen zwischen Geschäftsführung und MAVen verhindert wird ab dem 1. Januar 2005 gekündigt werden.
Auch gibt es deutliche Zeichen, dass die zukünftige Geschäftsführung eine MAV-Übergangslösung akzeptiert. Dann würden bis Mai die aktuellen MAVen weiterarbeiten und im Mai eine neue Vertretung gewählt, die dann in deutlich reduzierter Personalstärke insgesamt das neue Krankenhaus vertritt. Unklar noch, welche Kompetenzen die MAVen in dieser Übergangszeit haben.
Nachdem im September und Oktober seitens der MAVen ein schlechter Informationsfluss und mangelnde Verhandlungsbereitschaft der Geschäftsführungen beklagt wurde, trifft man sich inzwischen regelmäßig. Ergebnisse gibt es noch nicht. Zugleich drängt die Zeit, durch die Feiertage ist das Jahr praktisch schon Mitte Dezember vorbei. Einen »Ansatz zur Trendwende« macht Ludger Menebröcker, Gilead-Mitarbeitervertreter, bei den Geschäftsführungen der drei Häuser aus. Er wertet es positiv, dass die sich auf die MAVen zubewegen. Absichtserklärungen seien aber nicht das Ziel, sondern unterschriebene Vereinbarungen.
Bewegung im Krankenhaus (Teil 2)
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