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Politik braucht Visionen – wie ich mir Bielefeld 2020 vorstelle (Teil 2)



Bielefeld hat eine hohe Beschäftigungsquote auch bei Frauen, wozu besonders der Dienstleistungsbereich beiträgt. Die große Nachfrage nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch die neu gegründeten Betriebe hat zur Revolution im Schulbereich geführt. 80 % der Schülerinnen und Schüler besuchen Ganztagsschulen mit sehr unterschiedlichen Angeboten. Die Stadt nutzt konsequent die Experimentierklausel des Landes und ermöglicht es den selbstständigen Schulen, sich von der in vielen Bereichen noch vorhandenen Trennung von Grund- und weiterführenden Schulen zu lösen. Grund- und weiterführende Schulen haben sich zusammengeschlossen, so dass Kinder von der 1. bis zur 10. Klasse ohne Schul- und Klassenwechsel eine Schule besuchen. Verträge der einzelnen Schulen mit Landwirten der Region erlauben eine gesunde Ernährung der Kinder und ermöglichen gleichzeitig Landwirtschaft als Lernort. Die Kantinen werden von Profis zusammen mit Großeltern der Kinder der bewirtschaftet.

HandwerkerInnen, VertreterInnen der Fachschulen, Fachhochschulen und der Universität kommen regelmäßig in die Schulen, um mit ihren Angeboten das Interesse der jungen Menschen zu wecken.
Viele jungen Menschen kehren nach Auslandsaufenthalten wieder nach Bielefeld zurück."

Soweit die Vision. Politische Entscheidungen von heute werden erst mit großer Zeitverzögerung umgesetzt und haben Wirkung für mehrere Generationen. Deshalb will ich in den nächsten fünf Jahren Politik mit der Perspektive auf 2020 gestalten. Im Bereich der Energieversorgung kann dies deutlich gemacht werden. Das Atomkraftwerk in Grohnde wird 2019 vom Netz gehen. Schon heute müssen Konzepte entwickelt und Entscheidungen vorbereitet werden, die eine umweltverträgliche Energieversorgung für die Zeit nach Grohnde möglich machen. Die Förderung der Solarenergie steht dafür nur beispielhaft. Andere dezentrale Energieerzeugungssysteme müssen hinzukommen. Dieses Programm kann auf 20 Jahre angelegt werden und Arbeitsplätze und Wertschöpfung für diese Zeit garantieren.

2020 werden über 40 % der BielefelderInnen älter als 60 Jahre sein. Das Potential dieser Menschen müssen wir für unsere Stadt nutzen. Viele Ältere sind bereit, sich zum Wohle anderer zu engagieren. Deshalb müssen wir Bedingungen schaffen, in denen die Menschen aktiv werden können und Unterstützung für ihr Engagement erhalten.

Unsere Politik muss so ausgerichtet sein, dass Bielefeld attraktiv für junge Menschen und Familien bleibt. Deshalb müssen wir das wichtigste Gut der Stadt - das Grün – erhalten. Wir dürfen nicht ganze Stadtteile durch Straßen (autobahnähnlicher Ausbau der Detmolder Straße, B66n, B61n, L712n), die in ihrem Dimensionen 2020 niemand mehr benötigt, als Wohngebiet unattraktiv machen.

Schulen werden sich verändern. Das Land hat dafür gerade die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen. Ich werde selbständige Schulen fördern, die in Zusammenarbeit mit den Mitbestimmungsgremien der Schulen über ihre Struktur und Teile ihrer Angebote entscheiden können.

Bielefeld braucht keinen Oberbürgermeister, der alte Strukturen festschreibt, der verwaltet und abwickelt, der aus Verkäufen von Tafelsilber kurzfristig Gewinne erzielt, die 2010 durch neue Schulden schon wieder aufgefressen sind.

Bielefeld braucht eine Oberbürgermeisterin,

  • die eine Zukunftsperspektive hat
  • die Prozesse anstößt und moderiert
  • die Menschen mitnimmt und überzeugt
  • die mit BürgerInnen und Institutionen ein Leitbild für die Stadt der Zukunft entwirft
  • die fragt, was können und wollen Bürgerinnen und Bürger leisten, welche Unterstützung benötigen sie dafür.
  • die in neuen Bahnen denkt und neue Wege entwickelt.
Dafür trete ich am 26. September bei der Wahl zur Oberbürgermeisterin an.