Webwecker Bielefeld: frauenkunstforum

Neuer Vorstand hat viel vor (28.04.2004)





Der neue Vorstand (v.l.n.r.): Anke Züllich-Lisken, Kirsten Müller, Marion Kersting, Andrea Künkele, Katja Mende, Irene Below. Es fehlen: Birgit Engel und Christel Herrmann



Von Manfred Horn

Das »frauenkunstforum-owl« wurde im Juni 2000 von über 100 Künstlerinnen gegründet, seit 2002 ist es ein anerkannter gemeinnütziger Verein. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die vielfältige Arbeit von Künstlerinnen und Kunst-Wissenschaftlerinnen aller Sparten aus der Region OWL sichtbar zu machen. Finanziell unterstützt wird das Frauenkunstforum von allen Gleichstellungsstellen und Regionalstellen in Ostwestfalen Lippe und dem Frauenforschungszentrum der Uni Bielefeld.

Jetzt hat der Verein den Vorstand neu besetzt. Den das Frauenkunstforum ist seit seiner Gründung ständig bekannter und beliebter geworden. Die Erfolgsgeschichte bedingt jedoch auch eine wachsende Zahl von Aufgaben. Acht Frauen sind jetzt seit Ende März im Vorstand des inzwischen 120-köpfigen Vereins, sie haben ihre ehrenamtliche Arbeit nun in Gebiete aufgeteilt: So gibt es Frauen, die für Sponsoring, Personal, Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit und Projekte zuständig sind.

Ein eigenes Büro hat der Verein, der sich zu einem Kunstbetrieb entwickelt hat, nicht, die zahlreichen Kunstwerke werden in einem Archivraum in der Stadtbibliothek gelagert. Die Stadtbibliothek und der Kunstverein unterstützen so die Arbeit des Vereins. Eine Bürokraft gibt es nur noch bis Ende Juni. Was danach wird, ist noch unbekannt. Selbst bezahlen kann der Verein die Kraft nicht. Im Archivraum finden sich in Kästen auch die Ausstellungsexponate von 250 Künstlerinnen aus OWL, die sich am Projekt »ein-seh-bar« beteiligen. Im vergangenen Jahr veröffentlichte das Frauenkunstforum die Werke der Frauen auf einer CD-Rom.

Trotz finanzieller Knappheit hat das Frauenkunstforum auch 2004 einiges vor: Nachdem die erfolgreiche Q-Tour, bei der Frauenkunst in ganz OWL gezeigt wurde, beendet ist, soll »ein-seh-bar« fortgesetzt werden. So sollen unter anderem im September und Oktober acht Fenster der zentralen Stadtbibliothek einsehbar gemacht, also ästhetisch bespielt, werden. Schon im Mai dann wollen sich Frauen des Vereins mit der Vielschichtigkeit von Falten auseinandersetzen.

Die ›Schule als Kunstort‹ ist ein weiteres Projekt. Die Bertolt-Brecht-Gesamtschule soll in Kooperation unter anderen mit Künstlerinnen des Frauenkunstforums künstlerisch umgestaltet werden. Für diese gesellschaftsorientierten Kunstproduktion können sich Künstlerinnen beim Frauenkunstforum bewerben, jeweils 1300 Euro stehen für Honorar, Material und Konzeptentwicklung zur Verfügung.

Die Gruppe ›PAK ART‹, eine Gruppe innerhalb des Frauenkunstforums, will die Ausstellung der in Harsewinkel lebenden mexikanischen Künstlerin Sandra Garfias an verschieden Orten in Ostwestfalen zeigen. Garfias hat in ihrer Heimatstadt Oaxaca eine Künstlerinnengruppe nach dem Vorbild des Frauenkunstforums gebildet und ist aktuell mit ihrer Ausstellung »Reise ohne Entfernung« noch bis zum 30. April im Rathaus Harsewinkel zu sehen. Auf der geplanten Ausstellungsreise durch Ostwestfalen soll sich dann ein künstlerischer Dialog zwischen hier lebenden Künstlerinnen zu den aus Mexiko gezeigten Bildern entwickeln.



Weitere Infos: www.frauenkunstforum-owl.de
frauenkunstforum-owl e.V., Postfach 10 11 67, 33511 Bielefeld