Pädagogen schauen nicht weg (11.02.2004)
Schauen Lehrer bei Gewalttaten weg? Roland Busche, Sprecher der Bielefelder PDS, meint Nein: »In allen Konferenzen, in allen Fortbildungen, bei allen Besprechungen ist Gewalt ein ständiges Thema«, sagt Busche, der beruflich Lehrer ist. »Wenn Gewalttätigkeiten unentdeckt bleiben, dann ist dies hauptsächlich eine Folge der katastrophalen Bedingungen unter denen die SchülerInnen lernen und die Lehrer arbeiten müssen«, fügt er hinzu.
Die Zeit für vertrauliche Gespräche werde immer knapper, die Erziehungsaufgaben immer umfangreicher die Opfer seien immer die SchülerInnen, sagt Busche.
Die PDS Bielefeld fordert als erste Konsequenz aus den Ereignissen in Hannover und Hildesheim, wo massive Gewalt gegen einen Schüler an einer Berufsschule jahrelang unentdeckt blieb, von der Stadt die Aufstockung der sozialpädagogischen Betreuung an allen Schulformen, besonders aber an Berufs und Hauptschulen. »Wer nach Folterungen an Schulen demgegenüber das Kostenargument anführt der begeht eine Sünde.«
Gleichzeitig müssten VertrauenslehrerInnen eine zusätzliche Freistunde bekommen, die sie von allen anderen Verpflichtungen wie Präsenzen und Vertretungen freistellt. Von den Landtagsabgeordneten fordert die PDS, dass sie sich für die Rücknahme der zusätzlichen Arbeitsstunde von Lehrern seit diesem Halbjahr stark macht.