Politik von unten (07.01.2004)
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Jan Gehring: Hoffen auf das Gedächtnis der Wähler
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Das neue Jahr beschert Bielefeld eine neue politische Kraft. Naja, ganz neu ist sie nicht, denn ihre Gründungsmitglieder mischen sich schon seit einigen Jahren in Bürgerinitiativen in die Lokalpolitik ein. Auf den Stimmzetteln für die Kommunalwahlen im September aber wird »Bürgernähe Wählergemeinschaft für Bielefeld (BWB)« neu sein. Zur Bielefelder Kommunalpolitik und den Zielen der BWB äußert sich ihr neuer, weil erster - 1. Vorsitzender Jan Gehring im WebWecker-Gespräch.Interview: Mario A. SarclettiWebWecker: Hat »Bürgernähe Wählergemeinschaft für Bielefeld« gute Vorsätze fürs Neue Jahr?Jan Gehring: Ich denke, da hat sich nicht viel zu der Arbeit im letzten Jahr geändert. Natürlich nehmen wir uns für die Kommunalwahl einiges vor, aber an den Prinzipien hat sich nichts geändert gegenüber dem vergangenen Jahr.
Was hat sich die »Bürgernähe« denn für die Kommunalwahlen vorgenommen? Die Parteien ein bisschen ärgern?Eigentlich in erster Linie nicht. Vor allem geht es darum, das Gespräch mit jedem hier in Bielefeld auch schon vor der Wahl zu suchen. Wir haben uns da ein ziemlich großes Programm vorgenommen, nämlich alle gesellschaftlichen Gruppen zu treffen, weil ich den Eindruck habe, dass sachbezogene Arbeit jenseits von Grabenkämpfen wieder in den Vordergrund kommen muss.
Das Sachbezogene steht auch in den Statuten der Wählergemeinschaft und da steht auch, die BWB sei dem Wohle der Bürgerinnen und Bürger Bielefelds verpflichtet. Das behaupten ja die anderen Parteien auch. Die sagen, dass zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger die B66n kommen muss, in den 70er Jahren wurde der Ostwestfalendamm zum Wohle der Bürger gebaut. Was dient denn aus Ihrer Sicht dem Wohl der Bürger?Bei den Gesprächen am Bürgerturm der Bürgerinitiativen auf dem Jahnplatz an jedem ersten Samstag im Monat hatte ich vor allen Dingen das Gefühl, dass immer mehr Bürgerinnen und Bürger selbst Verantwortung übernehmen wollen für ihr eigenes Wohl in dieser Stadt und dass da ein neues Selbstbewusstsein entsteht, aus dem man was machen kann. Das zeigt sich ja einerseits in den verschiedenen Bürgerinitiativen, das zeigt sich andererseits auch in vielen anderen Initiativen und Projekten in Bielefeld.
Sind durch den Hintergrund der »Bürgernähe Wählergemeinschaft für Bielefeld« in den Bürgerinitiativen auch deren Themen die zentralen Schwerpunkte für die BWB oder gibt es auch noch andere Themen als Flugplatz Windelsbleiche, Trinkwasser für Bielefeld oder Bäume für die Sparrenburg?