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Württemberger Allee weiterhin Baugebiet (24.12.2003)



Der Vorstoß der grünen Ratsfraktion zur geplanten Bebauung der Württemberger Allee ist erwartungsgemäß von der Ratsmehrheit aus CDU, BfB und SPD zurückgewiesen worden.

Die Bürgerinitiative »Für Senne, Wald und Trinkwassererhalt« kämpft seit Jahren gegen das geplante Baugelände. Das knapp acht Hektar große Waldstück in der Senne gehört zur typischen Sennelandschaft, im Zielkonzept Naturschutz der Stadt ist das Gebiet als schützenswert eingestuft.

Im Rat plädierte Rainer Hahn, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der grünen Fraktion für den Stopp des Bauvorhabens. Es sei falsch zu behaupten, die Württemberger Allee müsse bebaut werden. Es gebe in Sennestadt keinen aktuellen Mangel an Wohnungen und Baugrundstücken. Auch städteplanerisch gebe es keine Notwendigkeit, im nördlichen Teil von Sennestadt weitere Baugebiete zu entwickeln.

»Die Naturschutz- und Umweltbelange bei dem Bebauungsplan Württemberger Allee werden so stark beeinträchtigt, dass auch in diesem Fall die Umweltverbände erwägen, zu klagen«, kündigte Hahn an. Bei einer Bebauung seinen die Belange des Umwelt- und Naturschutzes zu berücksichtigen. Im Fall der Württemberger Allee aber solle »hektarweise Wald abgeholzt werden, Trinkwasser wird gefährdet, geschützte Biotope werden zerstört«.

Hahn nannte das Vorhaben »grotesk«: »Für lediglich 7,5 Hektar Wohnbau- und Verkehrsflächen werden 29 Hektar Ersatzflächen benötigt! Um diese Flächen zu finden, muss man schon außerhalb Bielefelds Grenzen suchen«.

Ralf Nettelstroth, CDU-Ratsmitglied, entgegnete Hahn im Rat. Die Bebauung der Württemberger Allee sei notwendig, auch unter wohnungspolitischen Gesichtspunkten. Für Sennestadt habe dies eine zentrale Funktion. Damit könnten auch Einfamilienhäuser entstehen, eine Maßnahme gegen die Überalterung Sennestadts. Nettelstroth gestand ein, dass die Bebauung unter ökologischen Gesichtspunkten »problematisch« sei. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Stadt die 29 Hektar Ausgleichsfläche, die bei der Bebauung der Württemberger Allee notwendig werden, zusammenbekommt.

Horst Grube, Ratsmitglied der SPD, sagte, die SPD-Fraktion habe es sich bei ihrer Entscheidung nicht leicht gemacht. »Bebauungspläne sind Angebote an die Bürger«, sagte Grube. Er gehe davon aus, dass die Sennestadt GmbH, die die Häuser dort errichten will, es schaffe, die Württemberger Allee zu vermarkten: »Für die Häuser dürfen dann aber keine Mondpreise genommen werden, auch wird es keine Subventionen seitens der Stadt geben«.