Architekten lehnen Hochhaus ab (19.11.2003)

Der Bund Deutscher Architekten Bielefeld (BDA) kritisiert das geplante Hochhaus am Adenauerplatz: »Der vorliegende Entwurf ignoriert die besondere Bedeutung dieses Bereichs für das Stadtbild Bielefelds«. Der Entwurf lasse »jegliche Sensibilität im Umgang mit städtebaulichen Gegebenheiten vermissen, indem er an dieser Stelle ein elfgeschossiges Hochhaus vorsieht«. Solch ein Gebäude stünde nicht nur auf Grund seiner Höhe in Konflikt mit der naturräumlichen Situation des Bielefelder Passes, sondern würde auch die Einzigartigkeit der Sparrenburg als »weithin sichtbares und klar ablesbares, die übrige Bebauung überragendes Wahrzeichen der Stadt zerstören«.

Aber nicht der Blick auf die Sparrenburg, auch die Kunsthalle, die Türme der Altstädter Nicolaikirche beziehungsweise der Neustädter Marienkirche würde von einem derart hohen Gebäude massiv gestört werden.

Der Wille, an diesem Standort ein Hochhaus zu errichten, basiere auf wirtschaftlichen Überlegungen des Investors, fährt der BDA fort. Zwar seien ökonomische Interessen wünschenswert, doch dürften diese Interessen nicht das Gemeinwohl beeinträchtigen. Fehler, die hier gemacht würden, ließen sich nur schwer wieder beseitigen und zerstören, was allmählich und auf der Basis »gemeinsamer Wertvorstellungen über Jahrhunderte gewachsen ist«.

Der Rat wird in seiner nächsten Sitzung über den Bau des Hochhauses am Adenauerplatz entscheiden. Nach einigem Zögern hatte sich die SPD im Oktober für den Bau entschieden. Damit dürften innerhalb des Spektrums der Ratsfraktionen einzig Grüne und PDS das Hochhaus ablehnen.