Webwecker Bielefeld: radrennbahn01

Unruhiger Rock



Rockkonzert
AnwohnerInnen der Radrennbahn sehen Rot: Sie sehen ihre Ruhe durch geplante Konzerte gestört

Freilichtkonzerte finden ab nächstem Jahr auch an der Radrennbahn statt. Den Veranstalter und potenzielle BesucherInnen freut's, dass an acht Terminen Musik unter freiem Himmel geboten wird. AnwohnerInnen und die Fraktionen der Grünen und PDS sind wenig begeistert









Von Manfred Horn


Ein Jahr auf Probe werden die Parkplätze an der Radrennbahn an der Heeper Straße gelegentlich zur Freilichtbühne für Open-Air-Konzerte. Der Konzertveranstalter Hans Stratmann hat ein fertiges Konzept für seine Arena in der Schublade. An acht Terminen will er Musik-Konzerte in der Arena präsentieren, jeweils um 22 Uhr soll Schluss sein. Bis zu 4.500 BesucherInnen erwartet Stratmann pro Konzert. Nachdem die Bauverwaltung zunächst andere Standorte geprüft und als zu lärmbelastend eingestuft hatte, sollen es jetzt besagte Parkplätze zwischen Radrennbahn und Heeper Straße werden. Dort soll während der Konzerte geprüft werden, wie die Lärmbelastung für die AnwohnerInnen ist und ob eventuell ein Wall aufgeschüttet werden muss. Verläuft die Testphase 2003 erfolgreich, soll das Projekt jedes Jahr stattfinden. Dabei muss sich die Agentur Stratmann mit anderen Veranstaltern absprechen, dürfen per Auflage doch nur maximal 110 Veranstaltungen an der Radrennbahn stattfinden.

Die Mehrheits-Entscheidungen im Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss und in der Bezirksvertretung Mitte, wo CDU, BfB dafür stimmten und sich große Teile der SPD enthielten, stießen jedoch auf Protest: PolitikerInnen der Grünen und der PDS fühlten sich überrumpelt, AnwohnerInnen konnten nicht fassen, dass die Entscheidung mit einer derartigen Eile und ohne ihren Bedenken Gehör zu schenken durchgezogen wurde. Die Grünen sehen in einer Freilichtbühne eine Einrichtung, die die Attraktivität der Stadt erhöht. Es müsse aber untersucht werden, welche Kosten möglicherweise auf die Stadt zukommen, gibt Inge Schulze, grüne Fraktionssprecherin im Rat, zu Bedenken. Des weiteren sei ungeklärt, wo die als Ersatz zu schaffenden Parkplätze entstehen können, ob Sportflächen wegfallen und ob die Heeper Straße auf der Höhe der Radrennbahn um eine Abbiegespur erweitert werden müsse. Diese Fragen hätten nach Ansicht von Schulze vor den Beschlüssen geklärt werden müssen: »Dieses Vorgehen ist unverantwortlich. Der Oberbürgermeister sollte den Beschluss anhalten, bis alle haushaltsrelevanten Fragen des Projekts geklärt sind«.