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Entscheidung über Delius-Eisbahn kommt näher (02.04.2003)



Eishockeytor
Bully vor dem Tor: Die Delius-Eisbahn kann bald Vergangenheit sein









Der Rat wies einen Antrag der Grünen ab, über die Delius-Eisbahn zu entscheiden. Doch die BBF wird wohl bald entscheiden, ob die Eisbahn geschlossen wird. Damit geht es in die letzte Runde.






Von Manfred Horn

Die Delius-Eisbahn hängt weiter in der Schwebe, allerdings mit Schlagseite. Eine Debatte im Rat am vergangenen Donnerstag brachte da wenig Fortschritte. Die BBF(Bielefelder Bäder- und Freizeiteinrichtungen GmbH) prüft zur Zeit, ob sie die Delius-Eisbahn schließt. Zur Zeit wird mittels Gutachten geprüft, was ein Weiterbetrieb und eine Renovierung der Eisbahn kosten würde. Zwischen den Ratsfraktionen gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, ob die Entscheidung über die Schließung beziehungsweise den Weiterbetrieb in den Rat gehöre. Die Ansicht, die Entscheidung gehöre in den Rat, vertrat die Grüne Inge Schulze während der Ratssitzung vehement. Sie sagte, dass es die Grünen für notwendig halten, diese Einrichtung zu erhalten. Dieses sei möglich, da der kommunale Zuschussbedarf mit drei Euro pro Besucher im Vergleich zu anderen Einrichtungen gering ausfalle. Außerdem könne man das vorhandene bürgerschaftliche Engagement nutzen. Auch einen privaten Betreiber kann sich Schulze vorstellen, wenn er kostengünstiger als die BBF sei. »Wir sind gewählt worden, um die Infrastruktur zu erhalten«.

Kultur- und Sportdezernent Rainer Ludwig wies auf die bestehenden Regularien hin: bevor der Rat entscheiden könne, müsse erst ein Absichtsbeschluss der BBF vorliegen. »Zur Stunde kenne ich die Meinung der BBF nicht«, sagte Ludwig. Am heutigen Mittwoch findet eine Aufsichtsratssitzung der BBF statt, die sich mit der Delius-Eisbahn beschäftigen soll.

Dieter Hamann (SPD) bat in der Ratssitzung darum, keine abschließende Entscheidung zu treffen. Er stellte fest, die BBF könne die Eisbahn aus eigener Kraft nicht mehr betreiben. Wenn dieses fest stehe, dann müssten die Gremien der Stadt ran. Gegen eine Entscheidung sprachen sich auch die FDP aus, Ratsmitglied Marie-Luise Asemissen sagte allerdings auch: »Bielefeld hat bereits mit den Füßen abgestimmt«. Die Delius-Eisbahn habe lediglich eine Auslastung von 13 Prozent, die Oetker-Eisbahn in Brackwede aber von 32 Prozent. Ihr Vorschlag: Die Eisbahn schließen, das Gelände ruhen lassen, auf einen Konjunkturaufschwung hoffen und dann eventuell noch mal neu überlegen.

Nachdem auch sich auch die CDU gegen ein abschließendes Votum im Rat aussprach, zog die grüne Fraktion im Rat am vergangenen Donnerstag ihren Antrag zurück. Sie formulierte eine Bedingung: Dass der Aufsichtsrat der BBF keine Fakten schaffe, die sich nur mit hohen Kosten beseitigen lassen.

Unterdessen gab es am gestrigen Dienstag ein weiteres Gespräch der Bürgerinitiative »Rettet die Delius-Eisbahn« mit der BBF. Die Bürgerinitiative zeigte sich danach enttäuscht: »Das geht so nicht weiter. Irgendwer blockt innerhalb der BBF«, erklärte Ilse Marie Westenfelder von der Initiative. Die Vorschläge zur Kostenreduzierung würde die BBF nicht akzeptieren. Auch in Aussicht gestelltes bürgerschaftliches Engagement beantworte die BBF mit der Frage: Wie wollen Sie das denn machen? Die Bürgerinitiative forderte die BBF auf, weitere Angebote einzuholen. Für eine mögliche Überdachung sei beispielsweise nur ein Angebot eingeholt worden. Inzwischen sammelte die Bürgerinitiative über 16.000 Unterschriften für den Erhalt der Eisbahn.