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Geschichte der Kurden



Landkarte Kurdistan
Rote Gebiete: Dort lebt kurdische Bevölkerung


































Die Geschichte der Kurden ist eine Geschichte von Unterdrückung. Bis in die Gegenwart waren sie Spielball der Mächte. Auch die gegenwärtige Allianz irakischer Kurden mit den USA ist äußerst labil und abhängig davon, welche Rechte die Kurden in einem neuen irakischen Staat nach Hussein erhalten. In nationalen und ethnischen Kategorien gedacht, ist das kurdische Volk das älteste und größte, das bis heute kein Recht auf Selbstbestimmung hat. 1639 teilten das erste Mal die Osmanen und Perser Kurdistan in zwei Teile. Nahezu 40 Millionen Kurden leben verteilt auf die Türkei, Irak, Iran und Syrien. Das Gebiet Kurdistans umfasst insgesamt 550.000 Quadratkilometer, fast die Hälfte davon befindet sich innerhalb der heutigen Grenzen der Türkei (Nordkurdistan).

Diese vier Staaten entstanden nach dem Ende des ersten Weltkriegs und dem endgültigen Zerfall des Osmanischen Reichs 1918, welches vorübergehend zu Kolonien Englands und Frankreichs wurde. Festgeschrieben wurden Autonomie-Rechte der Kurden im 1920 unterzeichneten Vertrag von Sévres als Teil der Friedensverträge nach dem 1. Weltkrieg. Allerdings wurde der Vertrag nie ratifiziert. Der spätere Staatsgründer der Türkei, Kemal Atatürk, ging in den folgenden Jahren eine Allianz mit kurdischen Stämmen ein, um sein Ziel der Staatsgründung zu erreichen. Bauern leisteten unter der Führung Kemal Atatürks Widerstand mit der Parole »Islamische-kurdisch-türkische Bruderschaft«. Statt Autonomie erwartete die Kurden rasch Unterdrückung und der Vertrag von Lausanne. Dieser wurde 1924 unterzeichnet und ermöglichte die Gründung der modernen Türkei, sah aber keinen kurdischen Staat mehr vor. Der türkische Staatsgründer Kemal Atatürk schlug in den 20er und 30er Jahren mehrmals kurdische Aufstände nieder. Er setzte die Doktrin durch, dass in der Türkei nur Türken leben. Im Mai 1932 wurde in Ankara ein Gesetz verabschiedet, durch das die Deportation Zehntausender Kurden aus ihren Heimatdörfern in den Westen der Türkei ermöglicht wurde. Jedes Engagement der Kurden für Autonomie oder mehr Rechte in der Türkei wurde als Seperatismus bekämpft.