Bielefelder Band des Friedens (Teil 3)
Damit entsprach sie auch einem Appell von Fritz Hufendieck. Der hatte von den Friedensbewegten Ausdauer gefordert. »Wir müssen jetzt die dicken Bretter der Ungerechtigkeit der Welt zu bohren lernen, wenn Friedensbewegung langfristig Erfolg haben will«, mahnte er dazu, die Ursachen für Kriege und Terror zu bekämpfen. Hufendieck verwies auch darauf, dass für den Krieg problemlos fast 80 Milliarden Dollar aufgebracht werden können, während Gelder gegen den Hunger in der Welt fehlte. »Viele Jahre haben wir darauf gewartet, dass Brot dahin kommt, wo es Menschen sättigt«, erinnerte er. Und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Anti-Kriegs-Demonstrationen der Beginn eines neuen Politikbewusstseins sein könnte: »Die Schülerinnen und Schüler auf der Straße lernen Politik neu.« Für die gäbe es wohl auch nach Kriegsende noch viel zu tun.
Die 1200 Meter weißer Stoff sollen nach dem Willen der Veranstalter als Dokument der Zeitgeschichte im Historischen Museum aufbewahrt werden. Der zweite Vorschlag, das Band an die US-Botschaft in Berlin zu übergeben, wurde von den Teilnehmenden an der Menschenkette abgelehnt. Weitere Vorschläge zur zukünftigen Verwendung des Stoffes, zum Beispiel ihn meterweise zu versteigern und den Erlös Hilfsorganisationen im Irak zufließen zu lassen, ließ einer der Organisatoren, Peter Borchert vom DGB, nicht zu: »Demokratie heißt auch, zwei Vorschläge zu erhalten und über die abzustimmen«, sagte er auf der Sparrenburg. Das klingt fast nach amerikanischen Verhältnissen in der Bielefelder Friedensbewegung