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Stoffliche Verbindung (05.04.2003)







Beim Auftakt auf dem Jahnplatz sprach unter anderem Pastor a.D. Fritz Hufendieck zu den circa 400 TeilnehmerInnen. Dann ging es los: Über den Niederwall bis hinauf zur Sparrenburg entsponn sich das Stoffband, auf dem in den Tagen zuvor viele ihre Anti-Kriegsmeinung geschrieben hatten (siehe untenstehenden Bericht).













Bielefelder Band des Friedens



Während in den vergangenen Wochen tausende Bielefelderinnen und Bielefelder gegen den Krieg demonstrierten, versammelten sich am Samstag nur etwa 400 Menschen zum Protest. Trotzdem schafften sie es ein Band des Friedens vom Jahnplatz zur Sparrenburg zu knüpfen.

Von Mario A. Sarcletti

Obwohl er nicht da war, war er präsent. Fast jeder Redner auf der Auftaktkundgebung bezog sich auf den Oscar-prämierten Regisseur Michael Moore. Unter anderem zitierte die in Bielefeld lebende US-Amerikanerin Beatrix Ahlswede-Stefanik den Macher des Filmes »Bowling for Columbine«. Sie empfahl den Demonstranten dessen Buch »Stupid White Men«. »Da werdet ihr sehr viel erfahren über die korrupte Bande, die unser Land jetzt regiert und ihr werdet erfahren wie Bush die Wahl geklaut hat«, begründete Ahlswede-Stefanik ihre Empfehlung.

Sie erzählte auch davon, wie sich Mitglieder dieser Bande am 21. März, einen Tag nach Kriegsbeginn, zu einer Party in Washington trafen. Eingeladen hatte zu der Siegesfeier das American Enterprise Institute. »Wer meint, dass die Feier verfrüht war, muss wissen, dass die Gastgeber seit zwölf Jahren auf diesen Tag gewartet hatten«, erklärte die Rednerin. 1992 sei unter dem damaligen Verteidigungsminister Dick Cheney, heute Vize-Präsident, eine neue Nationale Sicherheitsstrategie entworfen worden. »Sie nannten diesen Plan: The Empire Strikes First«, so Ahlswede-Stefanik. Papa Bush sei dieser Plan zu riskant geworden, führte sie aus, Bush junior »hat diesen Plan, wie wir gerade sehen, in Aktion gesetzt.« Der Angriff auf den Irak sei nach diesem Plan nur der Anfang, Iran, Nordkorea oder Syrien seien die nächsten Ziele, warf sie, wie auch andere US-Bürger, die auf der Veranstaltung sprachen, der US-Regierung vor.