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Verbindung von OWD-Tunnel und Ostring? (06.08.2003)



Was mag der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Axel Horstmann mit seinen Aussagen zur B66n vor der IHK gemeint haben? Er könne sich jetzt eine kurzfristige Lösung für die Straße vorstellen, hatte der Minister gesagt. Bei der Stadt sieht man eine kommunale Lösung eher nicht.





Von Mario A. Sarcletti

Als das Bundeskabinett die Streichung der B66n aus dem Bundesverkehrswegeplan beschloss, waren die Reaktionen naturgemäß geteilt. Während die Gegner der Stadtautobahn, die die Eckendorfer mit der Detmolder Straße verbinden soll, jubelten, waren Befürworter der Straße zerknirscht über das Ende der Pläne. Mitte Juli keimte bei letzteren denn wieder Hoffnung auf. Der Grund dafür waren Äußerungen von Verkehrsminister Axel Horstmann. Der hatte bei der Industrie- und Handelskammer IHK gesagt, dass er sich jetzt eine kurzfristige Lösung vorstellen könne, die Straße als Stadtverkehrsweg geplant werden könnte.

Wie Reinhard Thiel, Amtsleiter des städtischen Verkehrsamtes, erklärt, bestehe für die Stadt zur Zeit kein Anlass über Alternativen zum Bau der B66n nachzudenken. »Da der Bundestag voraussichtlich erst Ende 2003 über den Bundesverkehrswegeplan berät, hat bis dahin der Bundesverkehrswegeplan aus dem Jahr 1992 Bestand«, begründet Thiel die Haltung der Verwaltung. In dem gültigen Plan ist die Straße noch enthalten.

Erst wenn der neue Bundesverkehrswegeplan beschlossene Sache ist, »wäre es an der Stadt zu prüfen, ob und wie eine mögliche Straßenverbindung zwischen OWD-Tunnel und Ostring zu realisieren und zu finanzieren wäre«, erklärt Reinhard Thiel. Interessant an dieser Aussage ist, dass nicht mehr die Autobahnauffahrt an der Detmolder Straße sondern der Ostring mit dem Ende des Ostwestfalendammes verbunden werden soll. Als Voraussetzung für eine solche Straße nennt Thiel ein eindeutiges politisches Votum.

Die von Horstmann ins Spiel gebrachte Stadtstraße B66n scheint indes nicht zu finanzieren zu sein. Baudezernent Gregor Moss bezeichnete gegenüber der Neuen Westfälischen die Aussagen des Ministers als »Brüll-Nummer«. Die Stadt müsste bei dem 90 Millionen Euro teuren Projekt um die 20 Millionen Euro bezahlen. Bei einer Bundesstraße wären es knapp acht Millionen gewesen.