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David Albahari "Götz und Meyer" und Tom Lamperts "Ein einziges Leben"



Titel: Götz & MeyerWem Tom Lamperts "Ein einziges Leben - Acht Geschichten aus dem Krieg"gefallen hat, der/dem sei David Albaharis "Götz und Meyer" ans Herz gelegt. Wer es nicht gelesen hat: Lampert recherchierte aus umfassendem Quellenmaterial (Teilaspekte von) Lebensläufen unterschiedlicher Menschen, die zur Zeit des Nationalsozialismus lebten. Anstatt Akten zu dokumentieren und zu kommentieren präsentiert Lampert die Recherche in literarischer Form. Themen sind die Verantwortung der Einzelnen und ihre Handlungsspielräume. "Die Geschichten sind dennoch streng dokumentarischer Natur. Alle Dialoge sowie sämtliche anderen subjektiven Formen der Erzählung lassen sich durch dokumentarisches Material (wie persönliche Korrespondenz oder Selbstzeugnisse der beteiligen Personen) begründen." Die Hauptfiguren der Erzählungen, ob Opfer oder Täter, leben in sehr spezifischen Situationen, die ihr Leben, ihre Entscheidungsmöglichkeiten oder -unmöglichkeiten bedingen, Tom Lampert gelingt es, diese Menschen in ihrer Vielschichtigkeit genau und detailtreu zu erfassen. Er moralisiert nicht, aber er relativiert auch nicht, weder die Verbrechen des Nationalsozialismus, noch die Leiden der Opfer.