Der Wert der Arbeit (Netzwerk; 25.06.2003)
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Wollen Bürgermedien voranbringen: Kooperationspartner des Netzwerks
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Von Manfred HornDas renommierte Adolf-Grimme Institut hat es als Projekt des Monats Juni auserkoren: »wertArbeit«. Gemeinsam veranstaltet vom »Bielefelder Netzwerk Medienkompetenz« und DGB Bielefeld werden vom 10. Oktober bis 21. November 2003 verschiedene Medien das Thema auf ihre Weise bearbeiten.
Das »Bielefelder Netzwerk Medienkompetenz« wurde im Herbst 2002 gegründet, inzwischen sind 15 Institutionen beteiligt. Das Profil der beteiligten Institutionen ist vielseitig: Von Radiowerkstätten über die VHS, Fachhochschule, Universität, Filmhaus, Offener TV-Kanal reicht es und deckt vor allem die Bereiche Radio und Internet ab. Bislang arbeitet das Netzwerk ohne finanzielle Unterstützung von außen, wie Dirk Rehlmeyer von der ebenfalls beteiligten Gesellschaft für Medienpädagogik (GMK) betont. Das Projekt »wertArbeit« soll auf das Netzwerk aufmerksam machen und im besten Falle auch Gelder in die noch leere Kasse spülen. »Wir haben die Hoffnung, dass uns die Landesmedienanstalt unterstützt«, sagt Rehlmeyer. Das Netzwerk will die »Akzeptanz und Stellung der Bürgermedien innerhalb der Stadt weiter verbessern« und einen »neuen wichtigen Imagefaktor für Bielefeld bilden«, heißt es in der Gründungserklärung des Netzwerks.
Das Projekt »wertArbeit« soll die Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit ihrem Verständnis des Wertes von Arbeit führen. Vor allem in Gesprächen und Interviews sollen mediale Produkte zum Thema erstellt werden, die anschließend in den verschiedenen beteiligten Medien öffentlich gemacht werden. Im Teilnehmer-Fokus stehen dabei Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Sie sollen mit dem Projekt angeregt werden, über den Sinn von Arbeit nachzudenken. Welche beruflichen Perspektiven tun sich auf? Es geht aber nicht um Erwerbsarbeit, sondern um alle mehr oder weniger anerkannten Formen von Arbeit. Der Projekttitel soll dabei klarstellen, dass die im Rahmen des Projekts produzierten Beiträge eine wert(volle) Arbeit sind.
Antenne Bethel beispielsweise will passend zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen Aspekte des Begriffs Arbeit von Menschen mit und ohne Behinderung beleuchten. Der Jugendring plant ein Angebot zum Thema »Mädchen in der Medienarbeit«, das »Keimzeit»-Projekt des VHS-Bildungswerks plant eine Radiosendung über die Arbeit von jungen Müttern. Der offene TV-Kanal will Kinder- und Jugendgruppen technisches Equipment sowie medienpädagogische Unterstützung zur Verfügung stellen, um Videoclips zum Thema zu erstellen. Die Clips sind Thema der diesjährigen Videoaktionswoche. Die Werbung für das Projekt hat der Fachbereich Mediengestaltung ein gemeinsamer Studiengang der FH und Uni übernommen. In einem Seminar, das sich zu einer Werbeagentur entwickelte, haben Studierende bereits zahlreiche Logo-Entwürfe erstellt, einer wurde jetzt als Logo für das Netzwerk wie auch für das Projekt »wertArbeit« ausgewählt. Weiter geplant sind Plakate, Flyer und Werbetrailer fürs Kino.
Am Projekt beteiligt ist schließlich auch der WebWecker. Er will in einem Projekt Jugendliche und SeniorInnen zusammenbringen, die sich dann gemeinsam über Vorstellungen und Erfahrungen von und mit Arbeit auseinandersetzen. Eine Webseite soll die Ergebnisse präsentieren, im Web soll dann auch ein weitergehender Austausch zwischen Jugendlichen und SeniorInnen stattfinden. Näheres lesen Sie
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