Pro und Contra Offene Ganztagsgrundschule (Teil5)
Katja Häckel, Geschäftsführerin des Bielefelder Jugendrings, der zahlreiche außerschulische Angebote für Kinder organisiert, signalisierte die Bereitschaft des Jugendrings, sich an der OGG zu beteiligen. Sie brachte es auf eine einfache Formel: Je mehr sich Schule verändere, desto stärker werde man sich beteiligen. Bliebe die Schule wie bisher, würden Kinder am Nachmittag weiter Angebote außerhalb der Schule wahrnehmen. Sie gab allerdings zu bedenken, dass der Erlass der Landesregierung keinen strukturellen Rahmen für eine Zusammenführung von außerschulischer Jugendarbeit und Lernarbeit in den Schulen vorsehe. Jede Kommune und Schule kann für sich entscheiden, mit wem sie zusammenarbeiten will. Dieses ist Häckel jedoch zu wenig. Außerschulische Jugendarbeit müsse beteiligt werden, und zwar bereits jetzt im Entstehungsprozess.
Zweifel kamen auch aus dem Publikum von Hort-MitarbeiterInnen. Sie betonten die hohe Qualität der Arbeit in Horten und den guten MitarbeiterInnen-Schlüssel und fragten, wie die Qualität in die Arbeit der OGG übertragen werden könne. Die jetzigen Hort-MitarbeiterInnen müssten Ansprechpartner für die Ausgestaltung der OGG sein, forderten sie. Koczy bat dann auch darum, das pädagogische Personal auf kommunaler Ebene mit in die Gestaltung einzubeziehen. Sie wisse um die Kritik der Gewerkschaften ver.di und GEW, die die OGG als »Billigangebot« bezeichnen würden. Sie gab zu, dass das im Nachmittagsangebot weniger Personal für die gleiche Zahl Kinder wie in Horten zur Verfügung stehe, bat aber um Unterstützung für die OGG. Schließlich sei diese nur ein erster Schritt.