Zwsichen Berlin und Wien: Die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 - 1944" ist vom 29. Januar bis zum 17. März 2002 in Bielefeld zu sehen
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Dokument der Ausstellung: Brotration in Leningrad 1942.
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Zwischen Berlin und Wien: Die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 - 1944" ist vom 29. Januar bis zum 17. März 2002 in Bielefeld zu sehen
Fast 50.000 Menschen haben die neue Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 - 1944" des Hamburger Instituts für Sozialforschung in Berlin gesehen. Im April und Mai wird sie in Wien gezeigt. Zwischen diesen europäischen Hauptstädten zeigt nun das Historische Museum in Bielefeld vom 29. Januar bis zum 17. März 2002 die Ausstellung, in der deutlich wird, dass der Krieg gegen die Sowjetunion im 2. Weltkrieg sich von allen Kreigen der europäischen Moderen unterschied. Es war ein Krieg, der sich nicht nur gegen eine andere Armee, sondern auch gegen Teile der Zivilbevölkerung richtete. Die jüdische Bevölkerung sollte ermordet, nicht jüdische Zivilisten sollten durch Hunger und Terror dezimiert und zur Zwangsarbeit eingesetzt werden. Die deutsche Wehrmacht führte einen Vernichtungskrieg. Die Ausstellung dokumentiert sechs Dimensionen dieses Verbrechens der deutschen Wehrmacht. Dabei ist die Grundthese vom Vernichtungskrieg nicht neu, sondern schon seit den Nürnberger Prozessen bekannt. Darauf wies bei der Eröffnung der Ausstellung zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar die Leiterin des Historischen Museums, Dr. Cornelia Foerster, hin. Sie sieht in der Ausstellung einen Höhepunkt der bisherigen Ausstellungen ihres Museums.
Nach Ansicht des stellvertretenden NRW-Ministerpräsident Dr. Michael Vesper schärft die Ausstellung das Geschichtsbewusstsein junger Menschen.100 Schulklassen haben sich schon angemeldet. Ermöglicht wurde die Präsentation durch bürgerschaftliches Engagement. Ein eigens für die Realisierung der Ausstellung der Ausstellung gegründeterTrägerverein hat die Wehrmachtausstellung in Bielefeld möglich gemacht. Mehr als vier Jahre Planungszeit seien vorausgegangen, sagte Klaus Rees vom Vorstand des Vereins anläßlich der Eröffnung. Die Ausstellung solle in der ganzen Region Ostwestfalen-Lippe als ein Vehikel für eine umfassende Diskussion genutzt werden. Ein Begleitprogramm mit mehr als einhundert Veranstaltungen in den sieben Wochen der Ausstellungszeit ist entstanden. Getrübt wird die Ausstellung dadurch, dass die Stadt Bielefeld die Präsentation weder finanziell unterstützt noch offiziell begrüßt. Die konservative Mehrheit im Stadtrat lehnte die Unterstützung durch die Stadt auf Druck der Bürgergemeinschaft für Bielefeld im Dezember 2001 ab. Kein CDU- oder BfB-Vertreter war unter den 450 Gästen der Eröffnungsveranstaltung, auf der der renommierte Historiker Hans-Ulrich Wehler den Eröffnungsvortrag hielt.
Transport von sowjetischen
Kriegsgefangenen, Smolensk 1941/42.