Fernando Molica, der Autor des spannenden Krimis Krieg in
Mirandao, wurde 1961 in Rio de Janeiro geboren und arbeitet als Journalist und
Rio Korrespondent für diverse Zeitungen und für einen TV-Sender. Es ist also
davon auszugehen, dass Fernando Molica sich in Rio auskennt. Und vor diesem
Hintergrund ist es sicherlich nicht verwunderlich, dass ein unterforderter,
leicht genervter Journalist eine, wenn auch nicht entscheidende, Rolle in
dieser Geschichte spielt:. Fontoura hätte gerne einmal wieder eine spannende
Story als Aufmacher auf der Titelseite und er ist auch einer merkwürdigen und
wie es sich für einen Krimi gehört, gefährlichen Geschichte auf der Spur.
Das organisierte Verbrechen herrscht in einer Favela, der
Drogenhandel regiert, mit Bestechung und der notwendigen Korruption auf Seiten
der Polizei lässt sich alles regeln, solange damit Geld zu verdienen ist. Der
Aussichtslosigkeit dieser Situation kann trotz engagiertet NGOs und Pfarrer
niemand entkommen. Da entwickelt eine Gruppe linksradikaler StudentInnen einen
Plan und sucht ausgerechnet diesen vergessenen Ort aus, um eine soziale
Revolution zu starten. Die Avantgarde der Revolution schreckt nicht vor einem
Zweckbündnis mit dem lokalen Drogenbaron Marra zurück: Revolutionssteuer statt
Schutzgelderpressung, mal was Neues. Dem Drogenboss Marra ist es völlig egal,
mit wem er sein kleines Imperium und damit seine Macht vergrößern kann.
Doch ein paar Dinge entwickeln sich anders als geplant, und
plötzlich ist das brutale Inferno nicht mehr zu stoppen, denn da sitzen noch
ganz andere an den Hebeln der Macht. Ein spannender Krimi, der Grenzen auslotet
zwischen Moral und Korruption, zwischen persönlichem Wagnis, Engagement,
Träumen und Profit, Macht, Machtzuwachs, leider ganz und gar nicht
unvorstellbar und damit äußerst real.
Fernando Molica »Krieg in Mirandao. Krimi aus Rio«, Edition
Nautilus, 187 S. 2006, 13.90 Euro
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