Webwecker Bielefeld: Gutes Wetter, weniger Arbeitslose (06.12.2006)

Gutes Wetter, weniger Arbeitslose (06.12.2006)



Das Wetter war gut im November. Dies hat sich auch auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt. Bundesweit sank die Zahl der Arbeitslosen erstmals seit Jahren wieder unter vier Millionen. Im Agenturbezirk Bielefeld-Gütersloh sank die Zahl auf den niedrigsten Stand seit November 2001, die Arbeitslosenquote liegt nun bei neun Prozent. In der Stadt Bielefeld sank die Zahl der Arbeitslosen zwar auch, im Vergleich zum Oktober um 1.232 Personen, doch mit 11,8 Prozent liegt die Arbeitslosenquote immer noch hoch.

Die überdurchschnittlich gute Entwicklung im November habe viele Väter, erklärt Peter Glück, Leiter der Bielefelder Arbeitsagentur. Dazu sei neben der günstigen Witterung die gute Konjunktur zu zählen, aber auch verstärke Binnennachfrage durch Vorzieheffekte, weil viele Bürger nach der Mehrwertsteuererhöhung höhere Preise fürchten. Zudem habe man im Bezirk Bielefeld-Gütersloh das Weiterbildungsangebot »deutlich erhöht«. In den ersten elf Monaten diesen Jahres hätten rund 600 Menschen mehr eine Qualifizierung begonnen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dabei qualifiziert die Agentur für Arbeit nach eigenen Angaben »eng an den Bedürfnissen der Unternehmen«, dies sei effizienter und kostengünstiger als langfristige Umschulungen.


Neues Kurzarbeitergeld auf dem Bau

Positive Auswirkungen im Dezember erhofft sich Glück von den dann geltenden Neuregelungen zum Saison-Kurzarbeitergeld. Glück hofft, dass sich die Unternehmen dann nicht mehr von ihrem Personal trennen sondern die Neuregelungen nutzen. Das Saisonkurzarbeitergeld für Beschäftigte der Baubranche beträgt ab 1. Dezember bei Arbeitnehmern ohne Kind 60 Prozent, mit Kindern 67 Prozent des vorigen Netto-Entgelts. Die Kurzarbeiter bleiben offiziell beschäftigt, erhalten aber das Geld von der Agentur für Arbeit. In der Arbeitslosenstatitistik tauchen sie nicht auf.

Einen Durchbruch bei den Arbeitslosenzahlen können Kritiker jedoch nicht erkennen: Die vielen Ein-Euro-Jobber tauchen in der Statistik nicht auf. Auch entstehen inzwischen zwar wieder mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Doch viele finden nur einen neuen Job bei einer Zeitarbeitsfirma, also in der Regel zu erheblich schlechteren Bedingungen.