Demonstration nicht nur gegen Studiengebühren (29.11.2006)
Unter dem Motto »Frostschrei gegen die soziale Kälte« mobilisiert ein
breites Bündnis gegen die so genannten Reformen in der Bildung und im
Sozialbereich. Angeführt von den Asten von Fachhochschule und Universität
wollen Gewerkschaften, BezirksschülerInnenvertretung und andere am kommenden
Mittwoch, den 6. Dezember 2006, »gegen verminderte Bildungschancen,
Studiengebühren, Hochschulfreiheitsgesetz, soziale Ausgrenzung ...« demonstrieren.
Die drei Punkte in dem Aufruf signalisieren, dass es eben um mehr als
die genannten Themen gehen soll. Zum Beispiel darum: »Die Verschärfung der
Lebensbedingungen der Menschen
untereinander, das Stärken von Konkurrenzdruck und Leistungsdenken, die
komplette Unterordnung unter wirtschaftliche Denkmuster, in der alles zur Ware
wird«. Der Demoaufruf nennt auch Beispiele für diese Tendenz: »So werden
beispielsweise Bildung, Gesundheit, Altersabsicherung, Arbeitslosigkeit,
Energieversorgung, öffentliche Verkehrsmittel und Wohnmöglichkeiten auf den Weg
der totalen Privatisierung geschickt«. Die staatliche Verantwortung für diese
Bereiche werde an private Besitzer verkauft, die nun über den Zugang zu grundgesetzlich
garantierten Rechten entscheiden könnten, kritisieren die Initiatoren des
Frostschreis.
Hartz IV, Gesundheitsreform »wir zahlen immer mehr und bekommen immer
weniger«, so der Aufruf oder prekäre Arbeitsverhältnisse sind nur einige der
Themen, die die Veranstalter der Demonstration neben dem Protest gegen
Studiengebühren und das Hochschulfreiheitsgesetz auf die Straße treiben. Sie
machen sich auch Sorgen um die Demokratie: »Angst, Orientierungslosigkeit und
Feindseligkeit schaffen ein gesellschaftliches Klima, das eine wirkliche Gefahr
für die Demokratie bedeutet, abseits von den jüngsten Wahlerfolgen für die
NPD«, befürchten sie und fordern: »Menschenrechte für alle zu garantieren heißt
nichts zu privatisieren«.
Die Demonstration »Frostschrei gegen die soziale Kälte«
beginnt am Mittwoch, den 6. Dezember, um 15.30 Uhr auf dem Rathausplatz. Von
dort wollen die Demonstranten zur Universität ziehen, wo es anschließend ein
Kulturprogramm im Audi Min geben soll.