Burschenschaften sagen ab (22.11.2006)
Eigentlich wollte sich die Burschenschaft Normannia-Nibelungen am
kommenden Samstag einen Wolf tanzen. Gemeinsam mit der Burschenschaft
Dresdensia Rugia zu Gießen sollte dort am Samstag die dritte Auflage des
»Wolfstanzes« stattfinden, jetzt wurde die Veranstaltung abgesagt Neben Neofolk
und Gothic sollte dort auch »Military Pop« zum besten gegeben werden. Auch ein
Auftritt von Unter dem Namen »Sagittarius« war geplant. Dahinter verbirgt sich
der Paderborner Cornelius Waldner. Der hat unter anderem einen Text von Ernst
Jünger vertont und trat auch schon bei einer Veranstaltung des rechtsextremen Werner
Symanek auf, der einen rechtsextremen Verlag betreibt und für die Nazipostille
»Unabhängige Nachrichten« verantwortlich ist.
Dass die Gießener Burschenschaft mit der extremen Rechten
sympathisiert, ist nicht neu, schließlich ist einer der Burschen der sächsische
NPD-Abgeordnete Jürgen Gansel, auch Mitarbeiter der braunen Landtagsfraktion
kommen aus der Burschenschaft. Einer davon ist Stefan Rochow,
Bundesvorsitzender der Junge Nationaldemokraten. Die gemeinsame Veranstaltung
der beiden Burschenschaften wurde aber nicht etwa abgesagt, weil den
Bielefeldern plötzlich die rechtsextremen Kontakte ihrer Gießener Freunde
aufgefallen sind, vielmehr sind befürchtete Proteste gegen den »Wolfstanz III«
der Grund der Absage. »Liebe Freunde des Wolfstanzes, leider sehen wir uns
gezwungen, die Veranstaltung abzusagen, da Gegenproteste aus üblicher und
bekannter Ecke den Veranstaltungsort sonst unnötig gefährden würden«, heißt es
auf der Seite der Normannia-Nibelungen.