Stadtwerke sehen Benachteiligung (22.11.2006)
»Wenn die nordrhein-westfälische Landesregierung
mit ihrem Vorhaben ernst machen sollte, die Gemeindeordnung zu verschärfen,
würden die 231 Stadtwerke in NRW massiv gegenüber den großen privaten
Energiekonzernen diskriminiert. Dies wird auch negative Folgen für die
Verbraucher in NRW haben«. Diese Befürchtung äußeren die Geschäftsführer der
Stadtwerke Bad Salzuflen, Bielefeld, Detmold und Gütersloh. Sie kritisieren
vehement die Pläne der NRW-Landesregierung, in Zukunft die kommunalen
Dienstleistungsunternehmen zugunsten privater Anbieter zurückzudrängen.
Kommunalen
Unternehmen müsse es gestattet sein, bisherige Geschäftsfelder auszubauen. Das
Angebot der Landesregierung, den Stadtwerken Bestandsschutz zu gewähren, sei
nichts anderes als eine »Beruhigungspille« der Politik. Denn Bestandsschutz
habe nichts mit fairem Wettbewerb zu tun. Bestandsschutz nehme den Stadtwerken
vielmehr die Freiheit, neue innovative Angebote zu entwickeln. Bestandsschutz bedeute
daher Rückschritt. Das Nachsehen hätten dann die Verbraucher in NRW.
Unbestritten
sei, dass sich die NRW-Stadtwerke bis heute im Wettbewerb behauptet haben. Die
kommunalen Unternehmen in NRW gehörten zu den »Innovationsmotoren unserer
Wirtschaft« und seien die zentralen Wirtschaftsfaktoren in ihrer Region. Auch
die Aussage, private Anbieter seien effizienter als kommunale Betriebe, sei
nicht zu belegen. Wer derartiges behaupte, kenne weder die Realität in NRW noch
die Potenziale der NRW-Stadtwerke. »Die Stadtwerke in NRW werden es nicht hinnehmen,
dass uns von der Politik Fesseln angelegt und wir in unserer unternehmerischen
Handlungsfreiheit eingeschränkt werden«, erklären die Stadtwerke-Geschäftsführer gemeinsam.
Statt
eines von der Landesregierung verordneten »unternehmerischen Stillstands«
fordern die Stadtwerke in NRW politische Rahmenbedingungen, die ein »gesundes
Wachstum« ermöglichen. Nur so könnten die Stadtwerke für ihre Kunden auch in
Zukunft ein starker, verlässlicher und innovativer Partner sein. Voraussetzung
dafür seien gleiche Wettbewerbschancen wie für private Unternehmen.