Webwecker Bielefeld: Demographietour zog durch Bielefeld (22.11.2006)

Demographietour zog durch Bielefeld (22.11.2006)



Die grüne Demografie-Tour machte am vergangenen Mittwoch in Bielefeld Station. Die Tour will Möglichkeiten aufzeigen, wie Alt und Jung zusammenleben können und wie älteren Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gesichert werden kann. So besuchten die Tourteilnehmer, unter ihnen auch Britta Haßelmann, grüne Bundestagsabgeordnete aus Bielefeld und Renate Künast, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, unter anderem die Bielefelder Wohnungsbaugesellschaft (BGW). Deren Leiter Norbert Müller hebt heraus: »Ältere Menschen haben keine anderen Bedürfnisse als junge Menschen. Sie brauchen auch individuelle Lösungen«. Dazu entwickelte die BGW ein Kooperations-Modell: Partner der BGW sind in den Häusern mit einem Servicestützpunkt vertreten, der rund um die Uhr besetzt ist. Alle Mieter können auf die Hilfs- und Betreuungsangebote zurückgreifen, die aber nur im Bedarfsfall vergütet werden müssen. Dadurch können ältere Menschen weiterhin selbstbestimmt in ihrer Wohnung leben und haben gleichzeitig die Sicherheit, versorgt zu werden.

Auch die Freie Scholle hat den Anspruch, Wohnen für alle Lebensphasen zu ermöglichen. Das heißt, dass in der Genossenschaft Platz für alle Altersgruppen ist: »Vom Studenten und seiner ersten Bude bis hin zu Senioren und ihren Bedarf an barrierefreies Wohnen«, wie Vorstandsvorsitzender Bernhard Koppmann berichtet. Dieser intergenerationelle Ansatz werde durch die starken genossenschaftlichen Partizipationsmöglichkeiten verwirklicht. Diese spreche gerade auch jüngere Menschen an. Außerdem werden nachbarschaftliche Hilfestrukturen durch generationsübergreifende Gemeinwesensarbeit gepflegt.

Abgerundet wurde der Besuch in Bielefeld mit einer Diskussionsrunde am Abend. Moderiert von Britta Haßelmann waren dabei Renate Künast, Susanne Tatje, Demografiebeauftragte der Stadt Bielefeld, Norbert Müller und Wilfried Lütkemeier, Vorstandsvorsitzender der Von-Laer-Stiftung. Unter der Fragestellung »Wer sind wir morgen?« kamen schnell Themen wie Migration und Genderproblematik zur Sprache, die zusammen mit dem Publikum rege diskutiert wurden.