An der falschen Stelle gemessen? (01.11.2006)
In
Vertretung für die BürgerInneninitiative Sichere Detmolder Straße hat eine
Anwohnerin der Detmolder Straße eine Abänderung des Beschlusses des
Verwaltungsgerichts
Minden vom 26. September diesen Jahres beantragt, um durch Erlass einer
einstweiligen Anordnung der Bezirksregierung Detmold aufzugeben, für das Gebiet
der Stadt Bielefeld, insbesondere für die Detmolder Straße einen Aktionsplan
zur Luftreinhaltung aufzustellen. Der soll festlegen, welche geeigneten
Maßnahmen zum Schutz der menschlichen Gesundheit kurzfristig zu ergreifen sind,
um die Gefahr der Überschreitung der gesetzlich zulässigen Grenzwerte der Luftschadstoffe
zu verringern.
Der
Beschluss des VG Minden setzt sich nicht mit den Folgen der »unstreitig
falschen beziehungsweise nicht repräsentativen Lage der Messstation an der
Stapenhorststraße auseinander«, erklärt die Bürgerinitiative. An der Messstelle
für die Hintergrundbelastung Bielefeld-Ost wurden auch in diesem Jahr bisher 19
Überschreitungstage des Tagesmittelwertes für PM10 festgestellt. An der
Messstelle Stapenhorststraße, die zusätzlich zur Hintergrundbelastung der Stadt
Bielefeld die örtlichen Belastungen durch den Autoverkehr messen soll, wurden dagegen
lediglich 15 Überschreitungstage festgestellt. Die Stapenhorststraße ist viel
stärker durch Verkehr belastet als die Messstation am Ravensberger Park.
In
den vorliegenden Gutachten könnten die Straßenabschnitte mit den höchsten
Luftschadstoffbelastungen durch Feinstaub an der Detmolder, Teutoburger,
August-Bebel- und Stapnhorststraße leicht abgelesen werden, sagt die
Bürgerinitiative. Die entscheidende Frage, ob »eventuell die zuständigen
Behörden bewusst durch eine falsche Wahl des Standorts für den Messstandortes,
die nunmehr fehlenden Messdatenlage für Grenzwertüberschreitungen herbeigeführt
haben, obwohl die vorliegenden Gutachten zu einer anderen Standortwahl Anlass
gegeben hätten, wurde vom VG nicht betrachtet«, meint die Bürgerinitiative. Man
wollee nicht hinnehmen, dass bewusst dort gemessen wird, wo es nicht mehr als 35
zulässige Überschreitungstage gebe. »Mit solch einfachen Tricks werden nicht
nur in Bielefeld gesetzliche Bestimmungen umgangen«.
Auch
will die Bürgerinitiative nicht noch einmal mindestes ein Jahr abwarteten, bis
an der neuen Messstation an der Detmolder Straße genügend Messdaten vorliegen. Diese
Station sollte schon seit Mitte diesen Jahres aufgestellt sein, steht aber
immer noch nicht.