Von Manfred Horn
Traditionell wird Zirkus mit Tieren verbunden. Welche
Schäden Tiere dabei nehmen, wird dabei von Zuschauern gerne ausgeblendet. Wer
in den Tierpark Olderdissen geht, kann sie aber besichtigen: Dort sind zwei
ehemalige Zirkustiere untergebracht, die noch heute von Zeit zu Zeit
stumpfsinnig im Kreis laufen.
Die Zustände sind schlimm im Zirkus zu leben, ist für die
meisten Tiere Quälerei. Das Netzwerk Tierrechte OWL, ein Zusammenschluss von
Tierrechtsaktivisten, will deshalb Zirkuse tierfrei haben. »Das ist unser
Fernziel. Als ersten Schritt fordern wir, dass keine Wildtiere in Zirkusen
auftreten«, erläutert Anke Elsner vom Netzwerk.
Die Ausstellung im Umweltzentrum, die vom 22. Oktober bis
zum 18. November zu sehen ist, will die Zustände erlebbar machen.
Selbstverständlich hat das Umweltzentrum für diese Zeit keine Tiere in seinen
Räumen untergebracht. In einem Selbsterfahrungskäfig kann an Ort und Stelle
aber ein kurzzeitiges Leben als Zirkustier ausprobiert werden. In Filmen wird
aus der Perspektive von Tieren deren Leid sichtbar. Ergänzt wird dies durch
Bildtafeln mit Informationen.
Die Ausstellung lief bis vor kurzem im Detmolder Rathaus.
Konzipiert wurde sie von Michaela Latzel vom Tierheim in Detmold. Sie will für
die Situation der Zirkustiere sensibilisieren. Nicht nur Kinder und
Jugendliche, sondern auch Erwachsene, wie das Netzwerk Tierrechte OWL betont.
Besonders angesprochen werden aber Schulen und Kindergärten, die sich zu einer
Führung durch die Ausstellung anmelden können. Kinder können auch einem
Zirkusquiz teilnehmen, bei dem es auch etwas zu gewinnen gibt. Ebenfalls für
Kinder gedacht ist ein Zirkuschecker, ein Heft, mit dem Kinder im Zirkus darauf
achten können, ob alles in Ordnung ist.
Das Netzwerk Tierrechte OWL mit inzwischen rund 30
Mitgliedern fordert auf, sensibel mit Platzvergaben für Zirkusse mit Tieren
umzugehen oder solchen Zirkusen einen Auftritt gar nicht zu ermöglichen. Nach
Meinung der Tierschützer würde dieses im Sinne der Tiere sein. Die Tierschützer
sehen bei einer kritischen Behandlung von Tierzirkussen keine Beschneidung der
Bürger an Belustigung oder Unterhaltung. Aufführungen von Unternehmen ohne
Tiere wie etwa Flick-Flack seien die besseren Alternativen, weil sie die Rechte
der Tiere schützten. Flic-Flac verzichtet wie einige wenige andere Zirkuse
auch ganz auf Tiere in der Manage und hat Erfolg damit.
Die Ausstellung wird am 22. Oktober im Umweltzentrum,
August-Bebel-Str. 18, eröffnet. Sie ist dann täglich, außer Samstags und
Sonntags, von 11 bis 16 Uhr zu sehen. Kontakt für Schulklassen-Führungen über
Lotte Glockner, 0521. 8950334
Das Netzwerk im Netz: www.netzwerk-tierrechte-owl.de