»Rechtsextreme wollen in OWL Fuß fassen« (06.09.2006)
»Das ist mehr als ein zufälliges Zusammentreffen
verschiedener Veranstaltungen in Ostwestfalen-Lippe, es handelt sich hierbei
durchaus um koordinierte Aktionen der äußersten Rechten, um Kampagnen, die den
Boden bereiten sollen für neonazistisches Gedankengut in der gesamten Region«,
betont Inge Höger, Bundestagsabgeordnete aus Herford und Stellvertretende
Vorsitzende der Linksfraktion im deutschen Bundestag in Bezug auf die jüngsten
Aktivitäten rechtsextremer Vereinigungen und die angekündigten
Mehrfachdemonstrationen »Freier Kameradschaften« am 16. September in Bielefeld,
Gütersloh und Minden.
Erst kürzlich hatte ein zunächst unbemerkt gebliebenes
Zeltlager der »Heimattreuen Deutschen Jugend« im lippischen Fromhausen für
Aufregung gesorgt, mittlerweile flattern Anwohnern von Horn-Bad Meinberg
Werbebotschaften mit deutsch-nationalen Losungen in Haus. »Ich befürchte, dass
sich rechtsextreme Gruppierungen Ostwestfalen-Lippe als neues Aufmarschgebiet
auserkoren haben, in der irrigen Meinung, hier Fuß fassen zu können«, schätzt Inge
Höger die Lage ein.
Die Neo-Nazis agierten mittlerweile äußerst flexibel in der
Hoffnung, dass sich nicht überall zugleich der Protest organisieren lässt. Das
zeige sich auch bei den geplanten Aufmärschen in Bielefeld, Gütersloh und
Minden, wo offensichtlich an mehreren Stellen parallel oder nacheinander
Präsenz gezeigt werden soll.
»Deshalb ist es auch wichtig, dass sich Bürger aus zunächst
nicht betroffenen Regionen an den Gegenkundgebungen beteiligen und sich auf den
Weg zu den nächstgelegenen Demonstrationsorten begeben«, sagt Inge Höger. Nur
wenn die gesamte Bevölkerung deutlich mache, dass Neo-Nazis in
Ostwestfalen-Lippe und anderswo keine Chance haben, könne der braune Spuk
vertrieben werden.
Auf die Gründe nach dem Wiedereinsetzen rechtsextremer
Aktivitäten angesprochen, verweist die Bundestagsabgeordnete auf die sich
zunehmend verschlimmernde soziale Lage vieler Menschen.
Linke Gruppen rufen zum Protest gegen die Nazi-Aufmärsche auf. Mehr Informationen auf der Seite nazistopping.de