Webwecker Bielefeld: Klagen gegen Umbauplan eingereicht (06.09.2006)

Klagen gegen Umbauplan eingereicht (06.09.2006)



In der vergangenen Woche haben drei Anwohner der Detmolder Straße mit Unterstützung der BürgerInneninitiative ›Sichere Detmolder Straße‹ ihre Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau der Detmolder Straße beim Oberverwaltungsgericht Münster eingereicht.

Die Klagen haben das Ziel, die Bezirksregierung Detmold zu verpflichten, den Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau der Detmolder Straße, einschließlich der notwendigen Folgemaßnahmen, wie die Einrichtung der Blockumfahrten so zu ändern oder zu ergänzen, dass die gesetzlichen Immissionsgrenzwerte für Lärm und Feinstaub PM10 nach dem Umbau eingehalten werden. Weiterhin wird beantragt, die aufschiebende Wirkung der Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss wiederherzustellen.

Begründet werden die Klagen damit, dass auch nach Fertigstellung des geplanten Ausbaus der Detmolder Straße die gesetzlichen Grenzwerte für Lärm und die Luftschadstoffbelastung durch Feinstaub PM10 an der Detmolder Straße erheblich überschritten würden. Insbesondere in den Nebenstraßen rechts und links der Detmolder Straße würde der geplante Ausbau zu neuen, erheblichen Lärmbelastungen der Anwohner führen. Dadurch würde sich die derzeitige Lärmbelastung für rund 2500 Menschen in diesen Straßen erheblich verschlechtern, teilt die Bürgerinitiative mit.

Darüber hinausgehen gingen alle Gutachten von einer in der Planfeststellung nicht belegbaren und mit »hoher Wahrscheinlichkeit falsch prognostizierten« Verkehrsverteilung auf den vier Fahrbahnen aus. Nach Ansicht der Planer würden zukünftig auf der äußeren, nur für den Autoverkehr freigegebenen Fahrbahn nur noch gut halb so viele Kraftfahrzeuge unterwegs sein. Diese Annahme konnte weder durch die städtischen Planer noch durch ein Gutachten begründet und belegt werden, sagt die Bürgerinitiative. Sie wertet diese Annahmen als »unseriös«.

So komme es auch nicht zu längeren Grünphasen, die die Lärm- und Abgasemissionen senken würden. Durch die ungünstigen Abstände der Lichtsignalanlagen untereinander könne nur eine eingeschränkte Grüne Welle entwickelt werden. Auch seien die Hauptunfallursachen offensichtlich nicht in den Vordergrund der Planungen gestellt worden. Auch nach dem Umbau blieben die derzeitigen Behinderungen für die Autofahrer, vor allem durch die Stadtbahn und die Stadtbahnhaltestellen bestehen. »Dadurch werden Autofahrer auch zukünftig verleitet, die Stadtbahn zwischen den Haltestellen rechts zu überholen, um einen Stopp an der nächsten Haltestelle zu vermeiden«, schreibt die Bürgerinitiative.