Von Manfred Horn
Der Förderverein des Freibades Gadderbaum rechnet damit, dass das
Bad auch im nächsten Jahr geöffnet wird. Denn die Mitgliedszahlen haben
sich in den vergangenen Monaten vervierfacht und liegen nun bei rund
600 (
WebWecker berichtete).
Aus der Mitgliedschaft entstehen Mitgliedsbeiträge, bisher sind dies
knapp 38.000 Euro. Hinzu kommen bisher rund 35.000 Euro
Eintrittsgelder, die das Bad von Besuchern eingenommen hat. An Spenden
hat das Bad in diesem Jahr gut 14.000 Euro erhalten, macht unterm
Strich rund 87.000 Euro. Diese Zahlen legt der Förderverein vor.
Die jährlichen Betriebkosten für das Bad werden mit 120.000 Euro
veranschlagt. Obwohl jede Menge Ehrenamt im Bad steckt und auch der
Kassendienst von Ehrenamtlichen übernommen wird, liegen alleine die
Personalkosten bei rund 50.000 Euro, vor allem für die Schwimmmeister.
Richtig teuer ist auch die Wasserversorgung: Anders als in anderen
Bäder im Freibad Brackwede wird es einfach der Lutter entnommen muss
der Förderverein das Wasser kaufen. Rund 20.000 Euro im Jahr nimmt das
Wasserwerk Bethel dafür. Für 2006 jedoch will Bethel 5.000 Euro
erlassen.
Nun hat die Bielefelder Bäder- und Freizeiteinrichtungen GmbH (BBF)
den Zuschuss für 2007 auf 25.000 Euro begrenzt. Das heißt, der
Förderverein muss irgendwie 95.000 Euro aufbringen. Die BBF fordert bis
Ende September ein Finanzierungskonzept dafür. Für 2006 muss der
Förderverein noch rund 60.000 Euro an die BBF gezahlt werden, macht
also ein aktuelles Plus von 27.000 Euro, mit dem der Verein in das
nächste Jahr geht. Hinzu kämen die Mitgliedsbeiträge, Eintritte und
Spenden in 2007, so dass die erforderlichen 95.000 Euro mit großer
Wahrscheinlichkeit zusammenkommen.
Knackpunkt in der Kalkulation sind jedoch größere Reparaturen: Das
Bad ist in die Jahre gekommen, was sich auch auf die Wasserleitungen
auswirkt. Rohrbrüche im Badbereich jedoch sind ein teures Szenario.
Dafür will der Förderverein Rücklagen bilden. Die Verantwortung für der
BBF für Umbauten und Reparaturen in den nächsten Jahren wird noch zu
bestimmen sein. Eigentlich handelt es um typische Aufgaben für die BBF.
Doch dies wird Teil der politischen Auseinandersetzung um das Bad
werden, die in den nächsten Wochen laufen wird.
Denn die enormen Anstrengungen des Fördervereins zeigen offenbar
Wirkung über die Gadderbaumer Politik hinaus: Grüne und Linkspartei
stehen hinter dem Bad, aber auch SPD und CDU sprechen sich inzwischen,
wenn auch vorsichtiger, für einen Erhalt des Bades aus.
Als nächstes Ziel peilt der Förderverein 1.000 Mitglieder an. Mit
der »Aktion 1000« will man in den kommenden Wochen an die
Öffentlichkeit gehen. Denn mit 1.000 Mitgliedern, so die Rechnung, sei
der Erhalt des Bades gesichert, weil rund 70.000 Euro Mitgliedsbeiträge
zusammen kämen. Und der Förderverein hält weiter Ausschau nach einem
Großsponsor.
Weitere Informationen: http://www.freibad-gadderbaum.de