Mehr Gewicht für die Umwelt (16.08.2006)
Die Aufgaben in der Stadtverwaltung müssen so gebündelt werden, dass
eine sachgerechte und effektive Aufgabenerledigung möglich ist. Nach
dem Vorschlag des OB soll der Umweltbetrieb dem Kämmerer, das Umweltamt
dem Sozialdezernenten zugeordnet werden
Der Vorschlag des Oberbürgermeisters Eberhard David, künftig den
Umweltbetrieb dem Kämmerer und das Umweltamt dem Sozialdezernenten
zuzuordnen, stößt bei den Grünen auf Ablehnung. Hintergrund ist, dass
sich in Bielefelds Verwaltung demnächst das Dezernenten-Karussell
drehen wird, da Kultur- und Sportdezernent Rainer Ludwig ausscheidet.
Der Rat das Ziel formuliert, die Zahl der Dezernenten von fünf auf vier
zu verringern. David, der auch Verwaltungschef ist, will diesen Schritt
offenbar schon beim Ausscheiden von Ludwig tun.
Die Grünen bleiben dabei, einen eigenen Umweltdezernenten zu
fordern und den Umweltbereich nicht auf verschiedene Dezernate
aufzuteilen. »Bielefeld war eine der ersten Städte in NRW mit einem
Umweltdezernenten und dadurch viele Jahre Vorreiter in Sachen
Umweltpolitik und Umweltschutz. Um den unverändert hohen Anforderungen
an kommunalen Umweltschutz Klimaschutz, Lärmschutz, Luftreinhaltung,
Wasserschutz, Naturschutz heute noch gerecht werden zu können, muss
Umwelt der Schwerpunkt eines Dezernats sein, in dem die
umweltrelevanten Aufgaben gebündelt werden«, erklärt Inge Schulze,
Fraktionsvorsitzende der Grünen im Rat.
Eine Zerschlagung der Zuständigkeiten hingegen schwäche den
Umweltschutz. Die Aufgaben des Umweltbetriebes dürften nicht nur unter
wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden, erklärt Schulze
weiter. Die Zuordnung des Umweltbetriebs zum Kämmerer sei ein Weg, »der
zu Qualitätsverlust im Bereich der städtischen Grünflächen führen
kann«.
Durch die Kommunalisierung von Aufgaben im Bereich von Umweltschutz
würden weitere Aufgaben von der Bezirksregierung auf die Kommunen
übertragen. Die Reduzierung der Zahl der Dezernenten und der Verzicht
auf ein Umweltdezernat müsse »neu bedacht und entschieden werden«,
fordern die Grünen.