Uni hat gewählt (05.07.2006)
In der vergangenen Woche fanden an der Universität die Wahlen zu
verschiedenen Gremien statt. Alle Hochschulangehörigen wählten ihre
Vertreter für Senat, Erweiterten Senat und Fakultätskonferenzen, die
Studierenden wählten zudem ihre Vertreter im Studierendenparlament.
Das wird im kommenden Jahr nur 27 statt 29 Mitglieder haben. Grund
ist das überraschend starke Abschneiden der Liste Rauchfreie Uni, die
bei ihrem ersten Antreten mit 16,16 Prozent der Stimmen zweitstärkste
Liste wurde. Mit diesem guten Ergebnis hatten offensichtlich auch die
Nichtraucher selbst nicht gerechnet, sie hatten nur drei Kandidaten
aufgestellt. Da sie eigentlich fünf Sitze errungen hatten, bleiben
jetzt zwei frei.
Stärkste Liste wurde mit einem knappen Drittel der Stimmen erneut
die grüne hochschulgruppe*offene liste, größter Verlierer die Liste
UNIted, der mehr als vier Prozent der Wähler und damit zwei Sitze
abhanden kamen. Jeweils einen Sitz büßten »Für die Mitte bitte« und der
Ring Christlich Demokratischer Studenten ein, der in der Wahlwoche vor
allem auf Polemik gegenüber dem AStA und dem politischen Gegner setzte.
Neben der jedes Jahr wiederkehrenden Kritik an der angeblichen
Geldverschwendung des AStA und seiner angeblichen Unterstützung
linksextremer Gruppen forderte der RCDS auf Plakaten die »Rote Karte
für Linke«.
Besonders gut kam das anscheinend bei den Wählerinnen und Wählern
nicht an. Denn der christdemokratische Nachwuchs verlor nicht nur einen
Sitz im Studierendenparlament, die Wählerinnen und Wähler wollen auch
keinen RCDS-Vertreter mehr im Senat. Dort saß im vergangenen Jahr noch
Christian Hermelingmeier, der sich durch sein Votum für Studiengebühren
nicht viele Freunde unter den Studierenden machte.
Größter Verlierer der Wahlen ist aber die studentische
Mitbestimmung. Denn trotz der Diskussion um die Einführung von
Studiengebühren wollten nur elf Prozent der Wahlberechtigten ihre
Vertreter wählen. Im vergangenen Jahr waren immerhin noch 15 Prozent zu
den Urnen gegangen