Am Samstag, 2. September, findet auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof in Stukenbrock eine Mahn- und Gedenkveranstaltung statt. Anläßlich des Antikriegstages wird diese Veranstaltung seit vielen Jahren vom Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock durchgeführt. Blumen und Kränze werden dabei an den Gräbern der Kriegsgefangenen und Zwangsverschleppten niedergelegt. Diese Menschen mussten im Gefangenenlager Stalag 326-VI/K von 1941-1945 zwangsarbeiten und starben an den Arbeitsbedingungen, mangelnder Versorgung oder Exekution durch die deutsche Wehrmacht.
Die diesjährige Gedenkrede hält der Europaparlamentarier Tobias Pflüger. Er sitzt für die Linkspartei im Europaparlament und beschäftigt hauptsächlich mit Außen-und Militärpolitik. Grußworte sprechen Juli Kwizinski, Abgeordneter der russischen Duma und Gundram Schneider, DGB-Vorsitzender in NRW. Der Aufruf der Veranstalter richtet sich besonders auf eine neue Kriegsgefahr: Der eines Krieges gegen den Iran. Dabei brauche die US-Regierung Europa, »um ihre Handlungen gegen den Iran zu legitimieren«. Im Hintergrund gehe es aber um die Kontrolle eines wichtigen geostrategischen Raumes mit großen Öl- und Gasvorkommen.
Eine atomwaffenfreie Zone unter Beteiligung Irans und Israels könnte der erste Schritt zur Friedenssicherung in diesem Raum sein. »Beide Staaten haben Anspruch auf Schutz und Sicherheit«, heißt es in dem Aufruf. Deutschland müsse sich jetzt mit ganzer Kraft für die Umsetzung des Atomwaffensperrvertrages und für die Schaffung einer atomwaffenfreien Zone in diesem Raum einsetzen. Aber auch in Deutschland sollten alle Atomwaffen abgezogen werden.
Am Vorabend des Gedenktages findet in Paderborn das zweite Deutsch-Russische Symposium statt. Das Thema: »Aus der Geschichte lernen Aus dem Erinnern Brücken bauen für die Zukunft«. Ebenfalls am Freitag beginnt auf dem Gelände neben dem Soldatenfriedhof ein Jugendcamp. Ein Höhepunkt wird der Besuch und Vortrag eines Zeitzeugen sein. Aus Köln reist Jean Jülich, ehemaliger Edelweißpirat, an.
Freitag 1. September, 18 Uhr: 2. Deutsch- Russisches Symposium in Paderborn, Hotel Asperhera (Kolpinghaus)
Freitag, 1. September bis Sonntag, 3. September: Jugendcamp am sowjetischen Soldatenfriedhof. Nähere Informationen: www.antifa-workcamp.de.vu
Samstag, 2. September, 15 Uhr: Gedenkveranstaltung auf dem Soldatenfriedhof. Mehr Informationen: www.blumen-fuer-stukenbrock.de
Zur aktuellen Auseinandersetzung um die Todeszahlen im ehemaligen Lager: »Streit um die Zahl der Toten«