Hauptausschuss begrüßt Hochschulausbau (23.08.2006)
In der vergangenen Woche stellten die Rektorin der Fachhochschule,
Professorin Beate Rennen-Allhoff, der Rektor der Universität, Professor
Dieter Timmermann, und der Geschäftsführer des Bau- und
Liegenschaftsbetriebs in NRW, Ferdinand Tiggemann, dem Hauptausschuss
der Stadt die Erweiterungspläne der Hochschulen vor. Die wollen an der
»Langen Lage«, westlich der Universität einen Neubau errichten.
Hintergrund ist, dass das Universitätshauptgebäude saniert werden
muss, da dort Schadstoffe wie Asbest oder PCB vorhanden sind. Nach der
Sanierung sollen die neuen Gebäude von der Fachhochschule angemietet
werden. »Die Fachhochschule strebt eine bauliche Konzentration an, um
ihre Sichtbarkeit zu erhöhen«, begründet Rennen-Allhoff die Pläne.
Diese Konzentration war eigentlich in den ehemaligen Kasernen am
Stadtholz geplant, dort befindet sich allerdings nach wie vor die
Zentrale Ausländerbehörde (ZAB).
Die Universität möchte in dem Neubau außerdem »zukunftsweisende
Institute« ansiedeln, wie es in einer Erklärung heißt. So soll dort
Forschung im Bereich der Biotechnologie erfolgen, allerdings wurde
dafür gerade auf dem Unigelände mit dem Neubau eines Laborgebäudes die
größte Baumaßnahme seit Gründung der Universität durchgeführt. Die
Universität bemüht sich jedoch seit einiger Zeit um die Ansiedlung
eines Max-Planck-Instituts, der Erweiterungsbau soll dafür die Chancen
erhöhen.
»Die Universität Bielefeld wird sich in Zukunft unter den
verschärften Wettbewerbsbedingungen als exzellenter Standort nur
behaupten können, wenn sie ihre vorhandenen Vorteile konsequent nutzt«,
erklärt Dieter Timmermann im Zusammenhang mit den Neubauplänen. Die
Erweiterungsmöglichkeit auf einem zusammenhängenden Gelände sei ein
solcher Vorteil, in Deutschland sei diese Chance einmalig.
Den Standort Bielefeld hat auch Oberbürgermeister David im Blick.
Man dürfe »auch im Sinne der wirtschaftlichen Entwicklung unserer
Stadt« die Chance des Neubaus deshalb nicht verstreichen lassen, sagte
David nach der Sitzung des Hauptausschusses, dessen Mitglieder das
Vorhaben grundsätzlich begrüßen. Das soll am 31. August im Rat
behandelt werden. Pro Grün kritisierte unterdessen in der vergangenen
Woche die Neubaupläne, durch die 30 Hektar freie Landschaft verbaut und
Naturschutzgebiete gefährdet würden.